Dienstag, 27. Mai 2014

Zwischen den Feiertagen auf dem Weg zum Visum

Zu feiern ist uns nicht zumute.

Gestern war der georgische Nationalfeiertag und wir haben ihn nur peripher wahrgenommen.
Zu sehr waren wir damit beschäftigt an der Botschaft anzustehen, den äußerst wichtig aussehenden, korpulenten, aber nicht im Rahmen unseres Budgets korrupten Securitytypen anzustarren. Aber im Grunde genommen war seine Aufgabe notwendig. Denn eine hysterische Masse von Visa-Empfangs-Aspiranten drängelte sich so dicht an den Bauch des Securitymannes, dass dieser ganz verlegen ob dieser offenen Zuneigung, allesamt auf 1m Abstand halten musste und per Fingerzeig Einlass gewährte: sonst hätte es beim Beamten im Büro Chaos gegeben. Als wir letzten Endes auch durch das Tor schreiten durften, an der hübschen Frau vorbei, die uns nach metallenen Gegenständen untersuchte (leider mit einem Detektor) und dann vor dem großen Caesar der aserbaidschanischen Visa standen, kam die Ernüchterung. Zwar könne man alles ausfüllen (und mit Passfoto ausgestattet waren wir auch gut vorbereitet) doch würden die kein Finger rühren, ehe nicht Geld eingezahlt wurde! Cash! Bei einer Bank im Zentrum! Die gestern geschlossen hatte!!!
Also musste die Abgabe des Visaantrags auf heute Vormittag verschoben werden. Nachdem wir in US-Dollar zahlen sollten und dann doch lieber in Lari, bekamen wir die benötigte Empfangsbestätigung und konnten wieder zur Botschaft. In deutlich zivilisierterer, aber nicht attraktiver Masse warteten wir erneut vor dem selben Securitybauch und dem selben Tor.
Abgeben konnten wir alles. Ob es soweit in Ordnung war, erfahren wir - nicht vor Donnerstag! Denn morgen hat zwar die Bank geöffnet, nicht jedoch die Botschaft.
Also geht das Warten weiter. Bald würde es sich lohnen durch den Kaukasus zu fahren. Soll schön sein da...

Wenn wir das aserbaidschanische Visum aber tatsächlich erhalten sollten, dann können wir dennoch nicht problemlos nach Baku mit dem Zug fahren. Dies haben wir im Laufe des gestrigen Tages heraus bekommen! No bycicle in the train!!!
Es gibt wohl einen direkt-Bus nach Baku - am Montag! Zu spät!
Alternativ gibt es georgische Busse die an die Grenze fahren und von dort aserbaidschanische Busse die uns nach Baku bringen können. In umständlichen Gesprächen und mit viel Hilfe von englisch sprechenden Jugendlichen konnten wir herausbekommen, dass jeden Morgen um 9 wohl ein Bus fährt, der uns samt Fahrräder an die Grenze bringen könnte.
Zum Transportwesen in Aserbaidschan liegen uns keine weiteren Informationen bzgl Fahrräder vor! Aber sollten wir an der Grenze stranden, bleiben uns 5 Tage um das Land wieder zu verlassen und da wird sich wohl irgendwann ein LKW Fahrer erbarmen und uns mitnehmen... 

Zusammengefasst:
Visabeschaffung
- Gestern Unterlagen geholt, nicht abgeben können, weil Bank zum bezahlen wegen georgischen Feiertag zu. Kosten 20USD pro Nase für Transitvisum (71,50 georgische Lari)
- Heute bezahlt und abgegeben.
- Morgen nicht abzuholen wegen aserbaidschanischen Nationalfeiertag...
- dauert wohl üblicher Weise 24h, aber kann bis zu 1-3 Tagen dauern.

Weiterreise
- Donnerstag Visum abholen
- Do/Freitag Richtung Baku....
- Keine Fahrräder im Zug, so müssen wir die dolmush (kleinen Busse) zur georgisch-aserbaidachanischen Grenze nehmen. Dort dann hoffen und schauen, ob uns jemand von dort nach Baku oder zur aserbaidschanisch-russischen Grenze mitnimmt. Evtl mit bus. Aber da haben wir keine Info, ob die uns mit Fahrrädern mitnehmen werden. Notfalls trampen.

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