Montag, 24. Februar 2014

Überraschungen in St. Petersburg


So viele Überraschungen!

Die erste Überraschung ist wohl, dass wir es tatsächlich geschafft haben ohne weitere Vorbereitung und Sprachenkenntnisse in unserem Hostel in St. Petersburg anzukommen! Überraschend ist wohl auch, dass wir ein Schlafplatz reserviert bekommen haben. Bereits auf dem Berliner Flughafen fielen uns gelb-schwarz-kostümierte Personen auf, die den Anschein erweckten unseren Flieger mit okkupieren zu wollen. Uns wurde klar, dass der Fußballverein Zenit St. Petersburg sehr wahrscheinlich seine Heimspiele in demselben St. Petersburg auszurichten gedenkt, in welches wir einzureisen versuchten. Und gegen eben diesen Verein soll morgen der BVB spielen. Und tatsächlich stellten die BVB-Anhänger einen Großteil des Passagierengesamtgewichts im Flugzeug.
Nach dem Flugzeug ging es darum mit Hilfe verschiedener öffentlichen Nahverkehrsmittel planlos unser Hostel zu finden. Zum Glück gab es eine Metrostation die genauso hieß wie die Straße in der unser Hostel stehen sollte. Also hatten wir ein potentielles Ziel!
Zunächst überlebten wir ein Sammelbus-/taxi in das Stadtzentrum. Diese Sammeltaxis kosten 35 Rubel (ca. 0,73€) und werden auf Vertrauensbasis bezahlt, indem man sich ein Plätzchen sucht und dann in 1000-Rubelscheinen aus der letzten Sitzreihe das Geld nach vorne zum Fahrer durchreichen lässt und dann irgendwann das richtige Wechselgeld in der Hand hält - überraschend aber toll!
Danach ging es in die Metro - weniger aufregend daher auch deutlich günstiger (25 Rubel). Die U-Bahn macht ihrem Namen alle Ehre: solche langen Rolltreppen gen Erdmittelpunkt sind selbst in London nicht anzutreffen!
Beim Aussteigen weideten sich unsere Augen sofort an der nächsten positive Überraschung: Die russischen Damen trotzen den kalten Temperaturen (primär verursacht durch den kalten Wind) indem sie sich weiterhin in Miniröcke (den Männern) präsentieren. Die Menge an Miniröcken ließ uns vermuten, dass es ein russisches Pendent zur Burkapflicht gibt: die Minirockpflicht?

Doch die wichtigste Überraschung ist, dass wir den Stempel in unserem Reisepass haben, um das Ganzjahresvisum beantragen zu bekommen! Bis zuletzt zweifelten wir daran, dass zwischem bürokratischen Wust und böse-aussehenden Grenzbeamten (sowohl auf deutscher als auch auf russischer Seite) wir problemlos unseren Stempel erhalten können. Doch er ist tatsächlich drin!!! Jetzt bleibt es nur abzuwarten, ob das Ganzjahresvisum tatsächlich bewilligt wird. Sonst wäre der Kurztrip nach St. Petersburg sinnlos gewesen.
Ganz sinnlos natürlich nicht, denn die Stadt, die bekannt ist als das Venedig des Nordens, ist wirklich eine Reise wert. Wir freuen uns auf den morgigen Tag.

UPDATE: Überraschend ist auch, dass hier im Gegensatz zu Deutschland an jeder Ecke kostenloses Internet zur freien Verfügung gibt :)

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