Samstag, 27. September 2014

Auf nach Peking

Visum in der Tasche, Taschen am Fahrrad, Fahrräder mit uns darauf - es geht weiter!
Rund eine Woche bis zur Grenze, zwei weitere Wochen bis Peking! Dann ist das das Ende der Radreise.
Zur Erinnerung: In China werden wir leider kein Facebook und kein Gmail haben.
Bis bald

Samstag, 20. September 2014

Look, don't touch

Sometimes I wish it was the other way around, then again, it is mostly old men looking at us. And if I imagine them touching, with the same intensity they sometimes stare at us, I am glad they only want to look.
Here in ulan baatar things are different. There are not only old men staring at us, trying to read our souls but a lot of beautiful women. Well not exactly staring at us but catching a quick glance at the two guys with the huge bicycles (which look a little like we are collecting trash with all the empty bottles and things we just strapped on top because by now they are too lazy to stow them away properly) sitting by a fountain ,looking lost and like they were ripped out of their natural habitat.
I am not sure if I want to know, if there is something like pity in their quick glances or just the curiosity towards something, that doesnt belong by that fountain. (I mean everybody would look at a slightly damaged peacock in the steppe or a donkey painted in bright colours with a lazy eye. Lazy eye and damaged, because we have yellow-pink front wheels right now.)
Maybe they want to talk to them but are not exactly sure how they would react. (I for my part would not try to talk to that colourful donkey, it might bite or just look at you; and who would want to be seen talking to a strange donkey sitting by a fountain!?)
My favourite answer to the question at hand is, that they find these strange guys somehow appealing, view them as a possible adventure and secretly want to get on that bike and ride with them into the sunset.
They could also just be looking for the source of that strange smell and then be kind enough not to stare.
The soul-reading old men might have the same thoughts as the beautiful women. I dont know and it is kind of pointless the write about it at this place.
What I do know, is that I prefer the quick glances to the soul-reading stares. Not because i dont like being stared at, but because I like to steal quick glances myself. At whom, I will not tell.
By the way, tomorrow we will be going to the "miss mongolia" show.
Like two old men.
Looking, not touching.

Ulanbator

Wir sind also in Ulanbator!
Der Stadt vor der uns so viele Menschen warnten! Der Stadt, die hässlich, hektisch, laut und stinkig sein sollte.
Im Prinzip trifft die Beschreibung auch zu, auch wenn wir es am schlimmsten finden, dass hier wieder so viele Touristen sind! Man kann nicht mehr ungestört über Leute reden, ohne Gefahr zu laufen, dass man verstanden wird.
Die Straßen sind ab Mittag von hupenden Autos und pfeifenden Polizisten überfüllt. Die Polizisten stehen an großen Kreuzungen ergänzend zu Lichtsignalanlagen. Leider sind sich die Signalgeber und die pfeifende menschliche Kompetenz nicht immer eine Meinung und arbeiten selten für die gemeinsame Sache. Dies sorgt unter den Verkehrsteilnehmern für Verwirrung, fördert anarchistische Auslegungen der StVO und erhöht den Huppegel um ein vielfaches. Zwischen den stehenden und fahrenden Autos laufen dann die Fußgänger: bei rot oder grün; an Ampeln, Zebrastreifen oder einfach quer-straße-ein.
Dennoch oder gerade daher hat die Stadt ihren Charme. Hier tobt das Leben! Für uns das absolute Gegenteil der letzten drei Wochen in der Mongolei.

Dass wir es hier recht angenehm finden, mag vielleicht auch daran liegen, dass wir endlich wieder uns und unsere Sachen waschen können, wifi haben und etwas vernünftiges zu Essen finden: es gibt sogar ein Laden "german döner" (ich freu mich auf Berlin)!

Doch so positiv ungesund wir die kulinarische Seite Ulanbators wahrnehmen, so anstrengend war die bürokratische.
- Mittwoch Ankunft
- Donnerstag Migrationpolice: Aufenthaltsverlängerung Mongolei
- Freitag Chinesische Botschaft: Visabeantragung

Das Migrationsbüro ist in der Nähe des Flughafens, Bus 11 für 500 Tögrög fährt dort hin. Es ist ein blaues Gebäude. Aus der Stadt kommend auf der linken Seite, noch vor dem Flughafen, hinter einem roten Gebäude mit Kuppeldach.
Dort angekommen zogen wir ein Ticket und warteten - Fehler! Am Schalter wies man uns zum ticketlosen Informationsstand. Die "arbeitende" Sachbearbeiterin war überfordert und wusste nichts mit uns anzufangen, ehe man ihr erklärte, dass der hohe Stapel an leeren Formularen vor ihrer Nase dazu diente uns zwei Exemplare auszuhändigen.
Das Ausfüllen des Formulars war kein Problem, ist mir mein Vor- und Nachname spätestens seit der Klausurzeit in der Uni bekannt und die meisten anderen Informationen konnte ich aus dem Reisepass gewinnen. Leider bestand man darauf, dass wir noch je ein Passfoto beilegen sollten - ärgerlich! Denn es kostete uns 2km zum Fotogeschäft - zu Fuß! Ich hatte am folgenden Tag Waden- und Schienbeinmuskelkater!
Dann mussten wir noch je 2$ pro verlängerten Tag über die bald ablaufenden 30 Tage hinaus zahlen. Dies war im Haus bar oder per Karte zu erledigen. Eine ATM gab es nicht. Dann bekamen wir nach Vorlage der Quittung jeder einen Stempel in den Reisepass.
Es ist also gegen der offiziellen Information auf deutschen Seiten, welche besagen, dass man binnen 7 Tagen die Verlängerung beantragen soll, sehr wohl möglich dies auch am Ende der ersten 30 Tage zu erledigen.

Den folgende Vormittag verbrachten wir in der chinesischen Botschaft - mit warten! Viel Zeit davor, noch mehr Zeit drinnen. Erkundigt über die benötigten Daten hatten wir uns bei hier.
Das Formular druckten wir selber aus, herunter geladen hier.
Doch Achtung! Einige Länder benötigen scheinbar ein anderes Formular, so wurde eine Iren am Schalter zurück gewiesen, obwohl sie das gleiche Formular hatte wie wir.

Der Botschaftausflug war ein Krimi und hätte wahrlich einen Liveticker verdient:
Es lohnt sich 45min vorher am Seiteneingang anzustellen und nach dem Massenstart (Einlass) sich am ersten (!!!) Schalter anzustellen! Der zweite ist zum Abholen der Reisepässe, der dritte lediglich für Chinesen.
Letzteres erfuhren wir aber erst, nachdem der Securitymann uns dort hin gewiesen hat, wir 30min an dritter Position warteten, sich nach mehreren Durchsagen der Schalterfrau auf chinesisch einige Chinesen "vordrängelten", ehe die bereits erwähnte Iren nachfragte, warum es nicht der Reihe nach ging und die Antwort: "no english!" war!
Ach!? Das fällt der guten Frau aber spät auf, dass unter den 20 Europäern, alle wenig chinesisch aussehend, tatsächlich wenig Chinesen waren! Die wenigsten haben sich an ihrem Schalter angestellt um sie bei der Betreuung von Chinesen zu beobachten. Selten steht man dafür in einer Reihe. Zur Beobachtung ist eine Blockformation oder eine lose besser geeignet. Die meisten waren tatsächlich in eigenem Interesse da - was man Startschuss des Massenstarts deutlich zu verspüren war. Dort löste sich die von einer französischen Touristen hergestellte Ordnung in ein wildes Drängen.
In jedem Fall wäre ein früherer Hinweis sehr freundlich gewesen! Statt an dritter Stelle standen wir nun an 30., um schlussendlich wir nach 2min Durchsicht unsere Unterlagen abgeben konnten und zum Bezahlen geschickt wurden. Die Quittung wird beim Abholen vorgezeigt. Zahlen sollten wir Single-Entry obwohl wir ein double-entry beantragt haben. Mal sehen welche Konsequenzen das hat, ob wir nach zahlen müssen, einfach single-Entry erhalten oder alles von vorne beantragen dürfen. Dass wir das noch nicht wissen hängt damit zusammen, dass für Deutsche ein Expressvisum nicht mehr möglich ist - für Franzosen schon. So müssen wir vier Werktage warten, statt lediglich nur einen.

Aber als Abwechslung zum Stress, gönnten wir uns etwas Kultur!
- Donnerstag in das Theater
- Samstag in die Oper

Im Theater gab es eine culture-show mit Orchester, Tänzergruppen und Einzelkünstlern. Beeindruckend waren vor allem die traditionellen Instrumente und der Kehlkopfgesang. Vorn letzterem hatten ich etwas bange, kannte ich bislang nur die Qualität von Sheldon Cooper. Alles in allem empfehlenswert, wenn auch ungewöhnlich, da mehr Künstler als Zuschauer beteiligt waren.

Am Samstag gingen wir dann in die Oper. Gespielt wurde einer der schrecklichsten Dinge die ich je gesehen habe: die Wahl der Miss Mongolia 2014!
Nicht nur dass das Beste gleich zu Beginn kam und damit kein Spannungsbogen zustande kam (und da ist es mir lieber eine Story zu hören, bei der der Spannungsbogen bis zum Äußersten gedehnt wird). Nicht nur weil die Mädels weniger hübsch anzusehen waren als erhofft (im Publikum und auf der Straße gab es deutlich mehr und hübschere, als die die es bis auf die Bühne schafften). Nicht nur weil die Techniker unter dem Niveau eine Schulaufführung arbeiteten, mit verpassten Einsätzen, störenden Windows-Fehlermeldung-Geräuschen, falsche Einblendungen der aktuellen Themen (Miss Talent, Miss Model, Beauty with a Purpose, Miss Foto, Miss Bikini, ...), übersteuerte Mikrophone, ...
Nein! Das schlimmste an dem ganzen war, dass die Botschaft die am Ende von der Jury (drei dicke Herren und eine ehemalige Gewichtheberin) an das Publikum übermittelt wurde so traurig war:
Gewonnen hat die abgemagerste von allen! Es gab tatsächlich unter den 10 Kandidatinnen einige die natürlich aussahen und damit unter den hübschsten waren. Es gab gar welche die man gern zum Essen eingeladen hätte, nur damit die ein zwei Pfunde dazu gewinnen und dennoch als hübsch zu bezeichnen waren. Aber warum man letztendlich diejenige zur Siegerin kürte, deren Arme den Durchmesser meines linken großen Zehs haben, blieb uns ein Rätsel und vermieste uns den restlichen Abend, den wir in einem koreanischen Restaurant verbrachten - leider ohne eines der hübschen Mädels!

Die restliche Zeit in Ulanbator verbringen wir weitestgehend mit warten auf Mittwoch und essen zwischen dem aktiven Warten!

Mittwoch, 17. September 2014

Ulangom nach Ulanbator

Wir sind in Ulanbator!
Nach 201 Tagen und rund 11.400km in 640 Stunden.
Eigentlich ist die Mission erfüllt, wäre da nicht noch Mos dämliche Idee gewesen nach China zu fahren.
Doch was ist in den letzten Wochen passiert? Seit Ulangom lief so einiges - auch verkehrt!

Wir kamen durch unseren Großeinkauf am Abfahrtstag (182), in Vorbereitung vier, fünf Tage autark leben zu können, erst kurz vor 12 Uhr los. Wie in die Stadt hinein, war die Straße heraus ebenso asphaltiert. Daher schafften wir über die geplanten 100km. Diese lange Distanz auf Teerstraßen sollte uns einen zeitlichen Puffer für die Offroadpassagen geben. Obwohl dreistellig, scheiterten wir 7km vor dem anvisierten See, an dem sandigen Weg der dorthin führte. Doppelt bitter, da wir just an dem Tag die 10.000km knackten. Da sind diese letzten 0,07% doch eigentlich sehr nah - aber zum waschen zu fern. Noch ärgerlicher war es, dass wir am folgenden Tag entdeckten, dass ein Stück die Teerstraße weiter es eine kürzere Anfahrt zum See gegeben hätte.
Am besagten folgenden Tag (183) war es uns ebenso möglich die anvisierten 100km zurückzulegen und kamen damit an das Ende der Teerstraße. Zum Abschluss brach mir hinten eine Speiche - auf glatter Straße!
Die Speiche war abends schnell ersetzt und die entstandene 8 wieder geglättet. Die anspruchslosen Tage tun den Fahrrädern scheinbar eben so wenig gut, wie uns die Ruhetage. Zum Glück wurde die Straße nach den ca. 200km wieder (nur) zur Sandpiste, wie wir sie aus Kasachstan und dem Anfang der Mongolei kannten - anstrengend aber befahrbar. Leider litten unsere Räder dann unter den Spätfolgen guter, asphaltierter Straßen. Mo brach ebenso eine Speiche (bis Ulanbator hatte jeder drei Speichen ersetzt. Alle auf asphaltierten Straßen gebrochen - Ermüdungsbrüche?).

Am Abend des ersten Sandpistentags (184) aßen wir zu abend in einer Jurte.
Bis zum jetzt sind wir nicht ganz warm geworden mit der Mentalität des Nomadenlebens. Sicherlich bedingt dadurch, dass unsere Mongolisch noch weit unter dem Level unseres Türkischs ist (welches wir beinah komplett verlernt haben), doch sämtliche Versuche aus einem Wörterbuch abzulesen (in Lautschrift geschrieben), stießen auf völliges Unverständnis! Die Sprache ist sehr merkwürdig auszusprechen! Sehr kehlig, erinnert mich etwas an das Klingonisch!
Auch die Bemühungen bzw. das Verständnis für Zeichensprache ist der gegenüberliegenden Fraktion wahrlich unbekannt. Üblicher Weise findet eine Benennung nur durch Begutachten statt und dann werden wir wieder in Ruhe gelassen. Interessanter Weise überholen uns so auch viele Autos. Schnell approchieren, langsam bei geöffnetem Fenster und Mund vorbei fahren, nichts sagen und sobald wir "hello!" sagen, beschleunigen. Etwas befremdlich für uns, aber wir gewöhnten uns daran: es läuft (irgendwie ein bisschen an uns vorbei)!

Zurück zur Jurte: Das Essen war lecker und durch das heraus Picken der kleinen Fleischstücke auch vegetarisch genießbar. Dazu gab es leckeren Tee mit Ziegenmilch. Leider hat mich davon irgendetwas außer Gefecht gesetzt. In der darauf folgenden Nacht trieb mich ein dringendes Bedürfnis nach draußen. Ab ca. drei Uhr Nachts bis Mittags wässerte ich regelmäßig die sonst so wasserlose Gegend - ohne uriniert zu haben: es läuft!
Völlig erschöpft konnte ich mich den restlichen Tag kaum bewegen. Mo umsorgte mich gut, indem er mich zum Essen zwang und stets für Lacher auf meine Kosten sorgte; meine persönliche Hausärztin diagnostizierte eine Lebensmittelvergiftung und gab entsprechende Anweisungen; und auch ich leistete meinen Beitrag zu Genesung, indem ich mich so wenig wie möglich zu bewegen versuchte. Mein Dank für die schnelle Genesung geht an zwei der drei genannten Personen - nicht an Mo, der aus puren Egoismus mich pflegte. Denn der Zeltplatz war karg und öde, das Wetter heiß und Zeitvertreib haben wir außer Lesen nicht mehr, seit nun auch der zweiten Gitarre das Genick gebrochen ist - Mo langweilte sich und wollte weiter!
Allen Übel zum Trotz gab es eine überraschend positive Wendung an diesem Tag. Zahlreiche (für mongolische Verhältnisse in dieser Gegend, sprich rund ein Dutzend) Autos fuhren am Tag an uns vorbei und alle ließen uns in Ruhe. Zum Abendbrot nahte abermals ein Auto, bereits lange durch Motorengeräusche und Staubwolken angekündigt. Mo konstatierte dass wir bislang ungestört blieben just in dem Moment, als das Auto anhielt. Davon amüsiert, sponn Mo weiter, dass es lustig wäre, wenn der Fahrer nun aus seinem Kofferraum einen 5l Wasserkanister holte und uns was brächte - welch prophetische Fähigkeiten Mo besitzt! Genau so erhielten wir etwas Wasser. Die begleitende Frau sprach dann gar ausreichend gutes englisch. Nach etwas Smalltalk verabschiedeten sie sich mit "Welcome to Mongolia"!
So ist uns die Mongolei gleich viel sympathischer geworden: es läuft (doch gleich viel besser)!

Noch einmal später, am Tag 195, hatte ich einen gesundheitlichen bzw. krankheitlichen Rückfall. Nach einem kilometerreichen Tag hatte ich plötzlich Bauchschmerzen, und das obwohl wir uns keiner Jurte zu sehr ihr geschweige denn uns in ihr genährt hätten. Völlig Grundlos also war mein Unwohlsein. Ich kann mir den nächtlichen Ausflug also nur als "Ermüdungsbruch" erklären: es bröckelte! Zum Glück ging es mir am folgenden Morgen ausreichend gut um in die Pedale zu treten. Wir mussten ja weiter! Slebe isch koi schlotza!

Die nächsten Tage (ab 186) waren dann ein Kampf gegen die Straßen (bis Tag 192) und gegen die Kälte (bis Tag 199). Es wurde zunehmend kälter, nachts gefror gar unser Wasser. Dadurch begann die Nase zu tropfen wie ein undichter Wasserhahn: es läuft! Wir gewannen sehr an Höhe und kletterten gar einmal auf 2600m, welches den höchsten Punkt unser Tour markierte.
Wir trafen dann zum Auftakt einer Reihe von Weltreisenden ein schweizer Paar im Van, welche uns eine Abkürzung verrieten - nicht eine solche wie man sie von meiner Mutter (oder mir) kennt, sondern eine die kürzer und asphaltierter sei! So wurde es sogar realistisch Ulanbator rechtzeitig für die Aufenthaltsverlängerung zu erreichen. Wir fuhren also statt nördlich nach Mörön lieber südlich über Kharkhorin (der ehemaligen, unspektakulären Hauptstadt zu Dsiggin Khans Zeiten) und hatten so meist sehr gute Straßen oder im Bau befindliche Straßen, die für den Verkehr noch gesperrt, für uns und durch uns freigegeben waren (ab Tag 193). Wir machten dann plötzlich regelmäßig um die 100km. Straßen gut, Profil in Ordnung, Gegenwind hielt sich in Grenzen: es lief! Und wir wollten ankommen!
Je besser die Straßen und je näher wir Ulanbator kamen, desto mehr Touristen und Reisende trafen wir. Es überholten uns gar wieder Mongol-Rally Autos, obwohl diese seit Ende August beendet ist. Am Ende sahen wir so viele Ausländer, dass man Lust bekam "Ausländer raus!" zu rufen, ehe wir uns besannen und uns darüber freuten wieder mit Leuten zu sprechen, statt nur begafft zu werden. Lustig waren die Begegnungen mit drei Radfahrteams: zwei englische Radler (einer von denen ist einer der Rally-Organisatoren), die von Ulangom den selben Weg wie wir fuhren. Allerdings in einem höheren Tempo, aber mit öfteren Stopps, sodass wir uns immer wieder gegenseitig überholten - bzw. wir öfter von denen überholt wurden. Mit denen visitierten wir einen erloschenen Vulkan nahe der Stadt Tariat. Zwei Tage fuhren wir mit einem französischen Päarchen, welches von Ulanbator aus Richtung Südostasien fährt. Und schließlich begegneten wir einem belgischen Rentnerpaar, welches für ein Jahr von Ulanbator aus über die Tibetregion gen Indien und Iran fährt.
Das einzige was wir aber nicht verstehen ist, dass wir in der immer öder werdenden Gegend immer mehr Reisende trafen, während im so schönen Altai uns keine Radreisenden begegneten.

Wir hatten sehr abwechslungsreiche Landschaften. Abwechslungsreich aber zum Ende hin eher öde - auch weil wir uns satt gesehen hatten, an ewig ocker-beige farbendende Gegenden. Meist waren wir umgeben von Steppe in bergiger Gegend. Beeindruckende Highlights gab es dennoch. Den erloschenen Vulkan (194), eine phantastische Schlucht mitten in der Steppe (195) und generell nach jedem Pass die weiten Ebenen, die sich vor einem auftaten.

Pannen gab es einige, aber keine wirklich spektakulären. Hin und wieder Reifen flicken. Aber wir tauschten unsere Mäntel des öfteren. Mos Conti aus Astana hatte auch den Geist aufgegeben. Bei meinem Hindustan H-800 für 5€ steht die Zahl wohl für die Laufleistung (wobei ich knapp das doppelte schaffte). Am Ende war so wenig Profil drauf und er von Innen so rissig, dass wir ihn mit Tape verstärkten. Ähnlich war es mit Mos Ersatzreifen, der wir in Aserbaidschan als Reserve kauften. Am Ende blieb uns nicht viel übrig, als in jedem Dorf nach Mänteln zu fragen. Schließlich bekamen wir gar die ästhetisch wertvollen rot-gelben Mäntel für umgerechnet 3,60€. Wir kauften drei Stück. Den ersten hatte Mo nach einem Tag hinten bereits herunter gefahren. Da vorne die Reifen weniger verschlissen werden, spannten wir die neuen Reifen dann doch lieber dort ein.

Jetzt gilt es in Ulanbator etwas vernünftiges Gummi zu finden, was nicht platzt und bis Peking hält.

Achso... und ich habe eine coole Mütze gefunden, die dann meine Glatze verdeckt, wenn es der Helm nicht tut

Sonntag, 7. September 2014

Mongolei


Wir fahren immer noch auf Ulan Bator zu. Die Straßen sind nicht so schlimm, wie erwartet und nicht so schlimm wie im "Tal des Schreckens". Wenn sie aber nicht noch besser werden, wird das zeitlich ein bisschen knapp bis Ulan Bator.
Aktuell sind wir hier: