Donnerstag, 29. Mai 2014

AZ Visa - liveticker

9:20
+++ Till verabschiedet. Er versucht Aigers auf dem Weg nach Yerevan einzuholen +++

10:00
+++ An der Botschaft!
Der Andrang ist wieder größer, die Masse hysterischer; Olcay ist da. +++

10:05
+++ die Masse von Security lässt die erste Person eintreten +++

10:06
+++ die Masse wird aufdringlicher. Nicht nur die Sonne wärmt, sondern auch die Nähe zu den haarigen LKW - Fahrern +++

10:08
+++ ist es ein Aufnahmekriterium als LKW-Fahrer dick und haarig zu sein, eine Folge des Berufs oder haben sich nur dicke und haarige LKW-Fahrer hier eingefunden? +++

10:09
+++ Olcay darf eintreten! Gibt seine vorbereiteten Visaunterlagen ab! +++

10:10
+++ Olcay kommt wieder heraus - unverletzt! Darf am Montag alles abholen. GMT!? +++

10:15
+++ wir dürfen eintreten! Die nette Frau mit dem Metalldedektor kennt uns, wir kennen das Prozeder: Handy aus, alles metallische auf den Tisch legen und dann... was? Sie lässt uns ohne zu scannen passieren. Als nächstes gehen wir noch mit ihr Abendessen? Die Uniform steht ihr! +++

10:17
+++ ohne Visum verlassen wir das Gebäude. Um 14 Uhr sollen wir eine Nummer anrufen, die nach Aussagen schwedischer Mitleidender stets besetzt ist. Dann erfahren wir ob die Visa abholbereit sind oder nicht. +++

10:18
+++ Nummer notiert; Entscheidung getroffen: 16 Uhr gehen wir in jedem Fall hin +++

11:00
+++ mit Olcay kommen wir in unserem Hostel an. Er wird hier einziehen. Mal sehen ob wir auch bleiben müssen? Das Zimmer ist groß genug. Wir haben optimistisch wie wir sind fertig gepackt! +++

12:00
+++ noch 2 h Langeweile bis zum Telefonat. Weiß jetzt wie das ist, wenn bei einem Fußballspiel nichts passiert und die Live-Ticker-Schreiber dennoch etwas schreiben - die machen das aus reiner Langeweile! Hier scheint die Sonne. In Deutschland wohl nicht überall - wir wünschen euch allen dennoch einen schönen Feiertag. +++

13:45
+++ die Geschichte mit dem Plätzen wiederholt sich. Entweder ist Mo inkompetent oder der Schlauch ist hinüber. Gestern erster, zweiter und dritter Platten. Heute morgen vor Abfahrt repariert. Jetzt gerade erneut reparieren müssen! +++

13:59
+++ gleich wird angerufen +++

14:16
+++ AFFEN!!! Die Schweden hatten recht. Man wird durchgestellt und dann wird die Verbindung unterbrochen! Also 16:00 wir kommen! +++

15:11
+++ Hunger! Ein mir nicht unbekanntes Gefühl. Lösung wird Moritz jetzt vorgeschlagen! Wir holen uns hier meist beim Bäcker was zu. Essen ist fettig und salzig! +++

15.40
+++ Tee trinken gegen die Nervosität! Hilft da Schwarztee? +++

15.47
+++ hat nicht geholfen. Nervös, voller Vorfreude und bereit für die Enttäuschung wollen wir los! Mos Hinterreifen sieht verdammt platt aus! Diät verschreiben? +++

16:00
+++ die alte bekannte Masse. Wir haben einige neue Freunde gefunden. Ist es Rassismus, dass dies alles englischsprachige Europäer sind - keine Türken? +++

16:10
+++ ein Holländer darf rein +++

16.11
+++ ein Kanadier darf rein; der Holländer kommt enttäuscht heraus. +++

16.12
+++ der Kanadier kommt enttäuscht heraus; der Holländer fährt mit seinem Motorrad davon und schreit etwas von Planänderung; er fährt halt in die Türkei! +++

16.13
+++ der Kanadier wird über die Sprechanlage nochmals herein gerufen! Alles nur ein Scherz? + + +

16:15
+++ Einlass auch für uns. An der hübschen Frau vorbei (die arme steht nun in der prallen Sonne; ob man ihr ein Eis anbieten darf? Sie sieht nicht freundlich genug dafür aus, als dass man es riskieren sollte; viel zu pflichtbewusst)
+ + +

16.16
+++ drinnen warten eine Menge Menschen. Wir sehen den Kanadier! Die Visa müssen gleich da sein.
+++

16.17
+++ die Schweden treten ein +++

16.35
+++ die Schweden kriegen ihre visa! Wir waren doch zuerst da! Nur weil wir deutsche sind! Das ist doch unfair! +++

16.40
+++ lauter Türken kriegen beim reinkommen gleich ihr Visum ausgehändigt. Der Kanadier kriegt sein Visum!!! Aber wir sind deutsche! Warum kriegt der Kanadier und wir nicht... +++

16.59
+++ ja!!!! Wir haben unsere Visa!!!
Auf nach Hause packen und ab die post gen Grenze. Morgen rein da und dann auf zur nächsten Grenze per Bus oder per Anhalter!!! +++

17.01
+++ Mo hat einen Platten +++

17.30
+++ platten repariert +++

Das Spiel ist aus ein neues beginnt. Bis bald an gleicher Stelle!

Mittwoch, 28. Mai 2014

In Tiflis - Dreh- und Angelpunkt

Ich habe mich bei der Formulierung des Titels zunächst verschrieben. Warum hat die Autokorrelationsfunktion bei der Eingabe "in Tiflis" mir zunächst "unnötig" vorgeschlagen? Fungiert die Technik doch als eine höhere Macht? Dabei ist der Stop hier vielleicht nicht planmäßig, aber hier haben wir tolle Menschen kennengelernt und wieder getroffen.

Tiflis scheint nach Trabzon der nächste Dreh- und Angelpunkt sämtlicher Reisender dieser Welt zu sein (nur will niemand nach Kasachstan oder in die Mongolei - gibt es da einen Grund? Die meisten drehen hier gen Süden ab, gen Iran/Indien)

Die ersten zwei Nächte in Tiflis sind wir in einer WG untergekommen, wo Aigers und Till nächtigten. Moritz und ich konnten aber nicht länger bleiben und haben uns daher ein Hostel gesucht. Wichtigstes Auswahlkriterium war der Preis. Die Suche nach dem Hostel erfolgte am Montag nach dem ersten, ernüchternden Besuch bei der Botschaft. Vor einer der Hostels die wir miteinander vergleichen wollten, trafen wir Pavel, Manuel und Norbert - drei Radler aus Deutschland, die zum Teil die gleiche Strecke gefahren sind wie wir. Zuletzt den erschöpfenden Teil durch die Türkei.
Die ersten beiden sind am 1.4. in Deutschland gestartet und durch Osteuropa ähnlich herum geirrt wie wir; nur schneller. Deren Ziel ist Indien. Unter www.staubspuren.de könnt ihr sie weiter verfolgen. Norbert haben sie unterwegs in der Türkei irgendwo getroffen. Er möchte zunächst ähnlich wie wir über Russland nach Kasachstan einreisen, mit den Fernziel Fernost Asien. Geplant ist ähnlich wie Olcay der Weg südlich aus Kasachstan raus. Ursprünglich wollte Norbert wohl auch durch den Kaukasus, aber auch ihm machte der Erdrutsch einen Strich durch die Rechnung.

Doch ehe wir sie gestern zum Abendbrot besser kennen lernen konnten, hatten wir den Abend zuvor, nachdem wir unser billiges (nicht nur günstig) Hostel bezogen hatten einen schönen Abend mit Till, Aigers, Julia, Mark und Jana. Drei Radreisende, zwei Wanderer/Anhalter.

Es war ein langer und schöner Abend mit interessanten Biographien und tollen Gesprächen. Es ist faszinierend mit welchen unterschiedlichen Intentionen die verschiedenen Menschen unterwegs sind und gleichzeitig aber alle irgendwie einen gemeinsamen Nenner haben, der über das Reisen hinaus geht. Spannend ist auch, dass in dieser Gruppe die in weiten Teilen der Welt diskriminierte Minderheit von Vegetariern in dieser Runde plötzlich die Mehrheit stellte - also ich war der einzige normale! Aber prinzipiell sind ja alle Außenseiter außer mir.

Aber apropos Olcay! Er ist wohl gestern gut in Tiflis angekommen. Hatte unterwegs, wenn wir es richtig verstanden haben, wohl bereits zwei Speichenbrüche an seinem neuen Fahrrad, aber lest selbst: http://seyrupedal.com oder bei Facebook: https://facebook.com/seyrupedal

Wir hatten auch unseren ersten Speichenbruch! Irgendwann am Sonntag an Mos Hinterrad. Konnten es gestern hier reparieren lassen. Dabei haben wir zum wiederholten Male die GMT kennengelernt: Georgian Maybe Time! Alles geht, nichts muss und auf keinen Fall zum vereinbarten Zeitpunkt. Wir waren gegen 12 dort und haben alles geklärt. Der Typ sagte, dass wir die Räder dann so in 2 Stunden wieder abholen könnten - halt so gegen 16Uhr!!!

Fatal wenn es dringend ist! Doch frei von jedem Zeitdruck haben wir die Wartezeit mit Julia, der Schwedin (https://www.facebook.com/events/552485031471328/?source=3&source_newsfeed_story_type=regular) im Park gesessen und unter anderem einer kleinen Widerstandsgruppe gegen den Bau eines Hotels mitten im Park beigewohnt. Die campieren dort und halten 24h Wache, dass der Bau nicht fortgeführt werden kann. https://facebook.com/Tbilisitrees

Heute haben wir dann Aigers verabschiedet. Er ist nun weiter auf dem Weg nach Yerevan: http://lauzis-ontheroad.tumblr.com/
Ebenfalls Tiflis verlassen haben Mark und Jana, die Wanderer und Anhalter. Mark, Britte, wandert seit über einem Jahr durch  die Gegend und hat in Deutschland Jana kennengelernt. Seit dem reisen sie zu zweit weiter (http://dierumtreiberin.wordpress.com/)

Bei herrlichem Sonnenschein haben wir dann den Nachmittag im botanischen Garten verbracht und die Zeit genutzt diese paar Zeilen anzufertigen.
Der botanische Garten ist wirklich schön. Zwar wenig farbenfroh aber mit vielen Schatten spendenden Bäumen. Es wäre hier zu mühsam alle Baumarten aufzuzählen; ich wüsste auch gar nicht ob ich dies in latein, altgriechisch, in der botanischen Bezeichnung oder allgemeinverständlich machen sollte. Aber was die meisten gemein hatten war, dass die Blätter grün waren!
Im Herzen des Parks war ein schöner Wasserfall!

Heute abend treffen wir dann endlich Olcay und sind gespannt was er zu erzählen hat!

Dienstag, 27. Mai 2014

Zwischen den Feiertagen auf dem Weg zum Visum

Zu feiern ist uns nicht zumute.

Gestern war der georgische Nationalfeiertag und wir haben ihn nur peripher wahrgenommen.
Zu sehr waren wir damit beschäftigt an der Botschaft anzustehen, den äußerst wichtig aussehenden, korpulenten, aber nicht im Rahmen unseres Budgets korrupten Securitytypen anzustarren. Aber im Grunde genommen war seine Aufgabe notwendig. Denn eine hysterische Masse von Visa-Empfangs-Aspiranten drängelte sich so dicht an den Bauch des Securitymannes, dass dieser ganz verlegen ob dieser offenen Zuneigung, allesamt auf 1m Abstand halten musste und per Fingerzeig Einlass gewährte: sonst hätte es beim Beamten im Büro Chaos gegeben. Als wir letzten Endes auch durch das Tor schreiten durften, an der hübschen Frau vorbei, die uns nach metallenen Gegenständen untersuchte (leider mit einem Detektor) und dann vor dem großen Caesar der aserbaidschanischen Visa standen, kam die Ernüchterung. Zwar könne man alles ausfüllen (und mit Passfoto ausgestattet waren wir auch gut vorbereitet) doch würden die kein Finger rühren, ehe nicht Geld eingezahlt wurde! Cash! Bei einer Bank im Zentrum! Die gestern geschlossen hatte!!!
Also musste die Abgabe des Visaantrags auf heute Vormittag verschoben werden. Nachdem wir in US-Dollar zahlen sollten und dann doch lieber in Lari, bekamen wir die benötigte Empfangsbestätigung und konnten wieder zur Botschaft. In deutlich zivilisierterer, aber nicht attraktiver Masse warteten wir erneut vor dem selben Securitybauch und dem selben Tor.
Abgeben konnten wir alles. Ob es soweit in Ordnung war, erfahren wir - nicht vor Donnerstag! Denn morgen hat zwar die Bank geöffnet, nicht jedoch die Botschaft.
Also geht das Warten weiter. Bald würde es sich lohnen durch den Kaukasus zu fahren. Soll schön sein da...

Wenn wir das aserbaidschanische Visum aber tatsächlich erhalten sollten, dann können wir dennoch nicht problemlos nach Baku mit dem Zug fahren. Dies haben wir im Laufe des gestrigen Tages heraus bekommen! No bycicle in the train!!!
Es gibt wohl einen direkt-Bus nach Baku - am Montag! Zu spät!
Alternativ gibt es georgische Busse die an die Grenze fahren und von dort aserbaidschanische Busse die uns nach Baku bringen können. In umständlichen Gesprächen und mit viel Hilfe von englisch sprechenden Jugendlichen konnten wir herausbekommen, dass jeden Morgen um 9 wohl ein Bus fährt, der uns samt Fahrräder an die Grenze bringen könnte.
Zum Transportwesen in Aserbaidschan liegen uns keine weiteren Informationen bzgl Fahrräder vor! Aber sollten wir an der Grenze stranden, bleiben uns 5 Tage um das Land wieder zu verlassen und da wird sich wohl irgendwann ein LKW Fahrer erbarmen und uns mitnehmen... 

Zusammengefasst:
Visabeschaffung
- Gestern Unterlagen geholt, nicht abgeben können, weil Bank zum bezahlen wegen georgischen Feiertag zu. Kosten 20USD pro Nase für Transitvisum (71,50 georgische Lari)
- Heute bezahlt und abgegeben.
- Morgen nicht abzuholen wegen aserbaidschanischen Nationalfeiertag...
- dauert wohl üblicher Weise 24h, aber kann bis zu 1-3 Tagen dauern.

Weiterreise
- Donnerstag Visum abholen
- Do/Freitag Richtung Baku....
- Keine Fahrräder im Zug, so müssen wir die dolmush (kleinen Busse) zur georgisch-aserbaidachanischen Grenze nehmen. Dort dann hoffen und schauen, ob uns jemand von dort nach Baku oder zur aserbaidschanisch-russischen Grenze mitnimmt. Evtl mit bus. Aber da haben wir keine Info, ob die uns mit Fahrrädern mitnehmen werden. Notfalls trampen.

Sonntag, 25. Mai 2014

Tiflis

Ob es am überwiegend schönen Wetter liegt oder ob die Stadt per se interessant ist vermag ich nicht zu sagen. Doch es war ein toller erster Tag hier in Tiflis.
Das Stadtbild ist geprägt von seiner bergigen Lage. Kaum eine Möglichkeit ohne Berg auf oder ab zu gehen. Die Gebäude sind oftmals renovierungsbedürftig, aber nicht verfallen. Die öffentlichen bzw. die repräsentativen Gebäude meist gut heraus geputzt. Zusätzlich laufen seit gestern Abend die Vorbereitungen auf den morgigen Independence Day, sodass die Champs-Élysées Tiflis für Autos gesperrt war und wir sie zu fünft zum Fahrradhighway umfunktioniert haben - ohne Rücksicht auf Passanten und Panzer!
Am Nachmittag haben wir dann eine Einführung ins Slacklinen erhalten, über von Till hergestellte Kontakte zur Slacklineszene Tiflis. Ich hätte nie gedacht, dass auf einem Seil stehen 1. so schwierig und 2. so spannend sein kann. In jedem Fall haben wir uns nach eigener Einschätzung deutlich besser angestellt als noch beim Klettern - was aber keine Kunst ist, da unsere Kletterleistung wirklich miserabel war.

Das wichtigste für die Weiterfahrt allerdings ist wohl dass wir die aserbaidschanische Botschaft gefunden haben. Das ist insofern von Bedeutung, da wir dort den Visaantrag stellen müssen. Es ist insofern überraschend, da die Zählweise der Haus-/Blocknummern nicht dem westeuropäischen Standard entspricht. So liegt Hausnummer 4 nicht etwa zwischen 3 und 5 (für alle Klugscheißer: auf sie Idee auf der anderen Straßenseite zu schauen sind wir auch gekommen, aber da war nur ein Fluss!), sondern am Ende der Zahlenfolge ungerader Zahlen von 1-37...
Die Information, die wir dort erhalten haben lautete, dass die Botschaft morgen geöffnet hat. Der Feiertag gilt nicht auf aserbaidschanischen Boden. Skeptisch sind wir nur, weil die uns informierenden Securities auch meinten, dass am Mittwoch offen sei - dem Nationalfeiertag der Aserbaidschani... als wir werden uns morgen überraschen lassen...

Samstag, 24. Mai 2014

Tiflis oder wie geht's weiter mit der Städtereise

Also wir haben es nach Tiflis geschafft! Es kam auch wieder die Sonne heraus. Jetzt haben wir in Tiflis wieder alte Bekannte getroffen.
Till, mit dem wir in der Türkei von Samsun nach Trabzon gefahren sind.
Aiger, ein Lette mit dem wir aus Trabzon zusammen aufgebrochen sind.
Julia, eine Schwedin, die wir über Till kennen gelernt haben.
Diese drei reisen seit Batumi zusammen in Richtung Iran. In Batumi haben wir uns auch herzlich von denen verabschiedet, weil die ja über Tiflis gen Süden wollten und wir bekanntlich nördlich über den Kaukasus.
Nun treffen wir sie erneut. Wie klein die Radlerwelt ist.
Sie erscheint noch kleiner, wenn man bedenkt, dass wir wohl Olcay am Dienstag hier treffen werden.
Olcay war der Türke, der mit Klapprad und Anhänger gen Osten fahren wollte. Auch mit ihm sind wir in Samsun aufgebrochen. Nachdem sein Hänger einen Abgang machte und er einen Sponsor in Trabzon für ein neues Fahrrad gefunden hatte, dürfte seine Reise etwas einfacher sein.
Ursprünglich dachten wir, ihn in Sotchi zu treffen. Da aber bekanntlich keine Fähre für uns da war und auch er vergeblich in Trabzon auf die Fähre nach Sotchi wartete, beschloss er, uns auf dem Landweg zu folgen. Nach unseren Erfahrungen hat er sich umentschieden und kommt mit nach Aserbaidschan.
Jetzt bleiben wir die nächsten Tage hier in Tiflis. Am Montag versuchen wir, das Visum zu beantragen, was wohl nicht klappen wird, da hier der Tag der Unabhängigkeit gefeiert wird. Versuchen werden wir es dennoch.
Interessant war, dass uns heute auf der Abfahrt ein älteres französisches Ehepaar im Wohnmobil entgegenkam. Sie wollten wissen, ob die Grenze nach Russland offen sei. Als wir verneinten und die alternative Route über Aserbaidschan empfahlen, drehten sie um und werden das gleiche versuchen.

Freitag, 23. Mai 2014

Gudauri zum zweiten

Wieder an alter Stelle - Gudauri. Hier im Supermarkt/Café waren wir vor wenigen Tagen. Die Leute hier schauen uns etwas merkwürdig von der Seite an. Aber das sind wir ja gewohnt.
Wir haben also den höchsten Punkt hinter uns gelassen und ab jetzt gehts im Schnitt nur noch Berg ab - leider nicht immer!
Der Vorteil der Abfahrten sind, dass die Autos uns nicht mehr überholen werden da wir mindestens das gleiche Tempo haben :)

Morgen Abend sollten wir dann Tiflis erreichen. Bis dahin.

Plan A wie Aserbaidschan

Also, ab heute läuft der neue Plan A.
B-Routen gibt es keine! Der Ausflug in den Kaukasus hat sich gelohnt. Phantastische Landschaften entlang der georgischen Heerstr. Sie werden uns in Erinnerung bleiben.
Letztlich kann dieses Abenteuer bis zum Ende Georgiens auch als Training für das Altai betrachtet werden - easy!
Aber erst auf nach Aserbaidschan...

Donnerstag, 22. Mai 2014

Azerbaijan, here we come

Yesterday we arrived in beautifuln Stephansminda, wanting to cross the border after a wet an cold night (snow in may, why?!) and were stopped by a georgian policeman, 25 km from the border, 20 from the blocked road. He made clear to us that he would let no one pass and that we should go back. When we said something about our Kazakhistan visa ,he started to laugh. So far so good, we decided to stay a night and to ask around if there would be other ways to get to the border.
Later that day ,we found out, that the road will be blocked for at least 10 days and that the russians closed the border as long as the streets remains closed. So even sneaking around the policeman and the blocked road wouldnt have done us any good.
So we sat down to search for other options. The best we came up with is this one. We'll go back over the mountains, get a transit-visa for Kazakhstan, take the train to Baku ,the bus to the Russian border and cross there. Inschallah ,as we learned in Turkey. The fun part, besides going back over the mountains, is that we will meet Till and Aigar in Tblisi again. There just seems to be no getting rid of them. :-)
Since I cant add pictures of the planning and the policeman ,i'll add some others of the last few days.
The first one is with Johnny the honey dealer, his mate and Annie and Steve who are above 70 and cycled faster up the mountain than we us, though in our defence I have to say, that they had hardly any luggage.
In the third one it is snowing, although you cant really tell from the picture i think.

Von hier an blind

"Ich weiß nicht weiter, ich weiß nicht wo wir sind..." (Wir sind Helden, von hier an blind)

Die russisch/georgische Grenze, so haben wir gestern erfahren, bleibt solange geschlossen, wie der Pass nicht geräumt ist. Das ist insofern auch sinnvoll, da ohne Ein- und Ausreisende die Grenzbeamten nicht wirklich benötigt werden. Für uns jedoch ärgerlich, da es uns dir letzte Hoffnung nimmt unbemerkt an den Bauarbeiten vorbei zu schleichen.

Nach offiziellen Aussagen (einer von der Presse meinte sogar, dass diese Schätzung optimistisch sei) bedarf es mindestens 10 Tage ehe der Pass frei geschaufelt ist. So haben wir uns nach Alternativen umgeschaut.
Vorherigen Einträgen ist zu entnehmen, dass wir die Route durch den Kaukaus mangels Alternativen ausgesucht haben. Dies ist weiterhin korrekt. Es bleiben nur sehr abenteuerliche Alternativen zur Alternative. Da diese aktuell ausgesuchte Alternative 'Kaukasus' seit wenigen Tagen als aussichtslos erscheint (bzw. wir keinen Nerv haben 10 Tage oder länger in dieser schönen Gegend - wenn auch nicht so schön, dass man 2 Wochen hier verbringen mag), haben wir uns entschieden über Aserbaidschan nach Russland einzureisen - so der Plan!

Dies bedeutet, dass wir zurück nach Tiflis müssen, dort das Transit-Visum beantragen, dann mit Bus/Bahn nach Baku (AZE), von da aus an die russisch-aserbaidschanische Grenze mit Bus/per Anhalter und dann im Spurt die restlichen 800km nach Astrachan (RUS) bzw. zur russisch/kasachischen Grenze mit dem Fahrrad. Dabei wäre das frühste Einreisedatum für Kasachstan der 4.6. - gleichzeitig dürften wir aber auch nicht viel später da rüber, da wir einen engen Zeitplan haben um die Strecke bis zur letzten Ausreise aus Kasachstan zu schaffen (max. 60 Tage). Den frühsten Einreisetag wahrzunehmen und damit eine "entspannte" Durchreise zu haben, bedeutete von Xaçmaz (AZE) bis Astrachan 5 Tage lang 160km zu fahren - unrealistisch für Moritz! und auch nur dann, wenn wir innerhalb eines Tages es von Baku nach Xaçmaz schaffen (wie auch immer).

Neue Berechnungen haben aber ergeben, dass wir evtl. auch etwas später in Kasachstan einreisen können und damit dann bis dahin weniger Kilometer pro Tag schaffen müssten.

Also der Plan, wenn man ihn als solches bezeichnen mag, lautet:
- 22.5. Sightseeing Stepansminda
- 23/24.5. den Weg der letzten Tag zurück bis weiter nach Tiflis
- 25.5. Tiflis besichtigen und hoffentlich Till und Aiger treffen.
- 26.5. Visum für Aserbaidschan beantragen
- 27/28.5. mit dem Nachtzug nach Baku.
- 28.5. Baku nach Xaçmaz
- 29.5.-3.6. Xaçmaz nach Astrachan
So der Plan...

Mittwoch, 21. Mai 2014

Stepansminda und weiter

Sieht schlecht aus. Sind gerade in Stepansminda, weiter lässt die Polizei uns nicht. Wir haben Aussagen, dass der Spaß hier noch wenige Stunden bis zu 10 Tage andauern kann. Entsprechend wenig Informationen haben wir. Wir nehmen uns erst einmal ein Zimmer um zu trocknen. Die letzten Tage hat es nur geregnet und heute morgen sogar geschneit. Wir haben kurz hinter Gudauri gecampt, auf knapp 2300m.
http://maps.google.com/maps?q=42.48927,44.46522
Da es nicht aufhören wollte zu regnen sind wir halt klatschnass hier angekommen. Da es um die 5°C waren (in der Nacht an die Null) und durch den Fahrtwind die gefühlte Temperatur deutlich darunter haben wir jetzt keine Lust auf Zelten. Außerdem versuchen wir dann hier verlässliche Daten zu erhalten und evtl. Alternativen.
Also erstmal auftauen, trocknen und dann weitersehen.
Eindrücke vom Ort http://cyxymu.livejournal.com/1546134.html

Dienstag, 20. Mai 2014

Neue Möglichkeit?

Haben den Aufbruch zum Gletscherabbruch verzögert. Zu stark war der Wolkenbruch der letzten Nacht und den vergangenen Stunden. Jetzt sind die Sachen alle am trocknen und dann gehts los zur Erkundung. Dabei habe ich nochmal die Nachrichten gescheckt und bin auf eine weitere Möglichkeit gestoßen:  http://www.civil.ge/eng/article.php?id=27244
Es bleibt die Frage der Finanzierung :D
Englischsprachige Nachrichten gehen von bis zu zwei Wochen aus, derer es bedarf ehe die Straße wieder passierbar sein wird. Bewohner von vor Ort sagten uns, dass man von 7-12 Tagen ausgehe... aber das bezieht sich ja nur auf Autos und Lastkraftwagen. Mal sehen was wir mit Fahrrädern erreichen. Es hieß man müsse gut schwimmen können...

Montag, 19. Mai 2014

Update zur Blockade


Wir sitzen hier im Café, draußen hagelt es. Wir haben den Plan geändert. Ist zu weit bis zum Erdrutsch. 40km statt der gesagten 4km. Fahren statt heute ohne, morgen mit Gepäck hin und versuchen entweder zu Fuß rüber zu kommen oder dass uns ein Bagger rüber bringt...
Wenn es klappt dann gibt es bald Nachrichten aus Russland. Wenn nicht, melden wir uns womöglich von gleicher Stelle...

Vodka and blocked mountain passes

So far quiet a lot happened in our quiet short stay in georgia. We had our first two raindays in a row, we had our first buzz on the highway, we had the hottest days of our trip and for the first time we might have to turn back.
So first the rainy days. Actually nothing spectacular ,it just raoned for two days and we didnt like it because the Georgian roads we were on in these days were quiet full and it is no fun being overtaken by a truck with a safety distance of 60cm in the wet. This is why Cedric tried a different approach, being picked up ,as you can see in the picture below. Unfortunately for the truckers or for him ,i dont know but no one stopped.
The vodka incidence happened 3 days after batumi. We ran out of food after a very thin breakfast ans couldnt find any place where we could buy something to eat. The day was really hot and we were in the mountains. At around 12am we were getting really hungry and at 1pm we were starving when we saw a huge house beside the road with a bread painted on it. We went in to get some brea and when we came out we were invited to a drink by two old big guys sitting on the veranda in front of a table with delicious food. Polite as we are we kindly accepted the offer. As if we didnt know not to drink on a empty stomach. Luckily we were also invited to eat with them so we didnt have to push the bikes when we left an hour and another vodka later. I really think that the glasses are bigger here in Georgia ,or just with the two of them. What came then is predictable, we went to the next nice place to lay down, ate some more and took a nap. The next day we passed the Gomi-vodka factory and couldnt resist.
The other days were a little quieter, we met annoying(at least in my opinion)children who gave us a big Georgian flag, we slept on a porch ,30 meters off the highway, we rode on the motorway for one day and no one cared and we met a corean guy who travelled to georgia on a folding bike.
Now to the blocked mountain pass. As it turns out two days ago an avalance blocked the road 30 km ahead of us and we cant pass. What we will do about that we will see tomorrow. The best case scenario is that there is a way around the blocked area you can go by bike and its only the cars which have to stop, the worst case scenario is that we have to go back and find another point to get across to russia. So fingers crossed!

Vor dem (Lauf)Pass

18.5.2014
Womit soll ich anfangen? Es ist so viel spannendes passiert, aber die Pointe vorweg nehmen? Das was die Fahrt gerade so richtig spannend macht oder ihr ein Ende setzen kann!? Naja bis zum letzteren Fall müsste noch eine Menge geschehen. Doch bleiben wir chronologisch korrekt! Die Ungeduldigen können ja nach unten scrollen.
Wie bekannt haben wir uns mangels sinnvoller Alternativen für die Route durch Georgien entschieden und das Klettern im Kaukasus. Es war, so wie wir bis vor wenigen Stunden dachten die richtige Entscheidung! Tolle Landschaften durften unsere Augen bewundern. Die Straßen sind in Ordnung, die Autofahrer etwas irre, aber reaktionsschnell. In einem Land wo plötzlich Kühe, Schafe, Esel, Hunde oder eben Radfahrer vor einem auftauchen ist dies auch notwendig. Zwar fühlten wir uns zunächst verunsichert, aber rückblickend muss man konstatieren, dass in der Türkei deutlich mehr Totes auf den Straßen lag. Auf jeden Fall hupen die Georgier deutlich aggressiver und seltener zum Anfeuern, eher zum Warnen, wobei es ein rhetorisches Warnen ist, was vielleicht als Drohung verstanden werden sollte. Darüber hinaus verstehen die Autofahrer die grünen "Control"-Schilder erkennbar durch die abgebildete Kamera eher als moderne Form des Scoutings für die Formel 1. Mich oder vielmehr sie sollte es mal wundern, dass keine georgischen Formel1-Fahrer mitfahren...
Die Erfahrung, die wir mit Menschen außerhalb ihres Autos gemacht haben sind überwiegend positiv. Zwar sind sie zunächst sehr distanziert, aber wenn man sie anspricht, mit ihnen ins Gespräch kommt oder der Alkohol ihre Stimmung lockert, sind sie sehr herzliche Menschen. Also eher so wie wir in Deutschland und nicht so direkt ja fast aufdringlich wie die Türken (diese verallgemeinernden Aussagen basieren auf einer höchst repräsentativen Stichprobe einer von uns durchgeführten Studie - höchst subjektiv! Oder war das doch objektiv?)
Meist kriegt man noch weitere Äpfel geschenkt, wenn man eigentlich nur 6 haben wollte, weil die genau das maximal mögliche Packmaß haben - aber wir wollen ja höflich sein.
Genau so höflich waren wir auch, als wir einmal an einem sehr heißen Tag, an dem wir wenig zum Frühstück gegessen hatten und zum Mittag großen Hunger hatten. Es war der 75. Tag unserer Reise und der dritte seit Batumi, als wir eben Brot und Nüsse kaufen wollten und auf ein Glas Vodka eingeladen wurden. Die Frauen am Backen, die Machos...ich meinte die Männer, mit Bauchumfang der zum Ausdruck brachte, dass sie in ihrem Leben neben dem Vodka auch dem Essen fröhnen, auf ihren Stühlen/Sesseln thronend, die die Hierarchie klärten, forderten uns auf mitzutrinken - wir wollten ja nur höflich sein. Sie gaben uns auch ein wenig von ihren Essensresten ab, aber wir waren zu höflich, um so viel zu essen, dass wir gesättigt wären. Zum Essen gab es natürlich das zweite Glas Gomi-Vodka, sehr lecker... die Folgen wären wohl abzusehen gewesen, aber wir waren doch so höflich... entsprechend wenig fahrtüchtig haben wir uns nur aus Höflichkeit auf die Drahtesel geschwungen und sind zwei Kilometer gefahren - wohl auch recht gerade - unter anderem durch einen Tunnel, ehe wir uns ein Plätzchen zum Ausnüchtern suchten, was mit einer kleinen Mahlzeit eigentlich schon getan war.
Statt auf der tollen Landschaft, den Bergen und den wundervollen Bergflüssen baut das georgische Selbstverständnis auf dem leckeren Weißwein und dem (Gomi)Vodka auf. Ach! durch Gomi sind wir zufällig auch durchgefahren und mussten eine Flasche als Andenken mitnehmen. Mal sehen wieviel km/Liter die durchhält? (1. Vodka aus St.Petersburg war gut und hielt 1700km; der zweite war schlecht hielt aber genau so lange, weil wir irgendwann keine Lust mehr hatten ihn mit zu transportieren, ohne dass jemand davon nur nippte - so wurde er ala Geschmacksverstärker beim Kochen genutzt.)
Weitere nette Menschen waren ein Imker, dem wir ein Glas abkaufen wollten, aber aufgrund von Sprachproblemen (sein Deutsch war miserabel, immerhin hatte er wohl 2-3 Jahre Deutsch in der Schule, so vor 20-30 Jahren) bekamen wir leckeren Honig direkt aus dem Bienenstock zum probieren, ein Kaffee und eine Menge Kekse geschenkt. Nicht das was wir haben wollten, aber wir sind ja für unsere Höflichkeit bekannt! Als wir dann an einer anderen Stelle ein Glas Honig erwerben wollten, machten wir unsere erste schlechte Erfahrung. Das Glas am Straßenstand war ausgeschildert mit 15 Lari. Die Frau wollte uns gerne das Glas verkaufen und verschwand kurz im Haus, als sie sah, dass ich einen 20er zückte, wohl um Wechselgeld zu holen. Doch stattdessen kam sie wieder mit dem Glas eingetütet und Preisschild abgekratzt und verlangte genau die 20 Lari!!! Diese Dreistigkeit ließen wir uns nicht gefallen. Jeder Sprachbarriere zum Trotz konnten wir ihr klar machen, dass wir in diesem Fall den Honig an einer der nächsten Buden kaufen würden. So willigte sie laut meckernd ein. Wir können auch "unhöflich"!
Die letzte Geschichte die ich euch noch erzähle, ehe die Pointe kommt, handelt von einem tollen Platz, direkt am Wasser, wo wir uns waschen konnten - nebenbei solche Plätze hatten wir die meisten Tage hier in Georgien. Der einzige Unterschied zu den anderen waren zwei klitzekleine Fußballtore, die am Abend eine Schar von kleinen "Fußballspielern" anlockte. Erschöpft vom Tag haben wir normalerweise abends keine Lust uns noch irgendwie zum Hampelmann der Sprachen zu machen, aber diese einmalige Chance wieder gegen einen Ball zu treten ließ ich mir nicht entgehen, während Mo die andere Variante wählte: statt auf die Menschen zu zugehen wollte er lieber in Ruhe lesen - und hatte stets eine Handvoll Kinder um sich herum, die dafür auch großes Verständnis zeigten :D
Doch zum Clou:
Wir haben uns mangels Alternativen für den Weg durch den Kaukasus entschieden. Die Grenze ist die einzige Landgrenze zwischen Russland und Georgien, die für Ausländer unproblematisch nutzbar ist. Nur leider ist seit gestern der einzige Pass durch einen von Schneeschmelze ausgelöster Erdrutsch gesperrt...
Wir versuchen es dennoch. Morgen wird die Lage inspiziert. Alternativen? Eigentlich keine! Warten! Je nach dem wie lange, müssen wir womöglich Zeit per Anhalter oder Bahn gut machen. Ersteres wäre auch wieder ein lustiges Abenteuer. Letzteres bei den Verhältnissen der russischen bzw. kasachischen Bahn wohl auch.
Jetzt campieren wir aber erst mal an einem Wasserkraftwerk auf 1600m und haben wifi (bzw. Hatten kurzfristig. Pünktlich zum hochladen nur noch WLAN ohne Internet. Wir versuchen es morgen früh nochmal) Blick auf einen dieser blöden schneebedeckten Gipfel, in der Nähe weiden Wildpferde (haben zumindest kein Zaun, kein Zaum und kein Reiter) und neben uns fließt ein lauter Bergfluss (wahrscheinlich das blöde Abwasser von der Schneeschmelze...)
Wir sind hier: 42 26.788 N 44 28.775 O













Freitag, 16. Mai 2014

Vor den Toren Goris

Wir sind hier: 42 0.969 N 44 1.542 O


Schon lange bekannt, dass in Deutschland das Internet Neuland ist. Nicht so in Georgien. An einer Tanke nutzen wir schnell die Möglichkeit der wifi free zone.
Es gäbe so viel zu erzählen, aber da wir weiter wollen nur schnell das Nötigste:
Sind die M2 und jetzt die M1 in Richtung Tiflis gefahren. Zwei oder drei Tage Regen, aber seit gestern schönster Sonnenschein. Wir haben einige Hügelketten überwunden, aber die dürften garantiert als flach bezeichnet werden, wenn man bedenkt, was uns seit einiger Zeit zur unserer Linken begleitet. Schneebedeckte Berge über die wir noch drüber müssen.
Die Georgier haben einen noch aggressiveren Fahrstil als in der Türkei, was sich in erster Linie durch das häufigere Hupgeräusch bemerkbar macht und dass sie auf einer zwei spurigen Straße sich dreifach überholen und erst wenige Meter vor dem Gegenverkehr wieder auf ihre Spur zurück kommen. Aber das soll sich auf der M3 dann beruhigen... mal sehen. Wir fahren schön weit rechts und haben genügend Spiegel. Außerdem hupen die uns auch rechtzeitig an, dass wir noch auf den unbefestigten Seitenstreifen ausweichen können.
Die Menschen sind hier meist sehr hilfsbereit und herzlich, wenn man mit ihnen in Kontakt tritt. Sie sind weniger direkt als die Türken und schauen erst einmal skeptisch von der Ferne, wer da so muffig riecht. Aber weitere Details zu unseren meist positiven Erfahrungen demnächst...
Jetzt gehts erstmal weiter nach Gori, Stalins Geburtsort.

Montag, 12. Mai 2014

Auf dem Weg nach Russland

Bye bye Batumi...
Wir fahren mit dem Fahrrad durch den Kaukasus! Wir vermeiden Südossetien und fahren die M3 über die alte Heerstraße!
Wir ließen das Schicksal entscheiden. Wäre die Fähre heute gefahren wären wir über Sotschi gefahren, doch sie fährt erst am Freitag....
Also auf in die Berge. Bis bald...
Machbar ist es, wie folgender Blog suggeriert.

Das ist die geplante Route.

Nachtrag:
Wir haben vergessen, für die kommende Etappe das Kartenmaterial herunterzuladen. Ein Glück ist das noch im Cache bei Google Maps. Außerdem sind die Namen der großen Städte notiert. Wir alten Pfadfinder finden schon einen Pfad.

Sonntag, 11. Mai 2014

First steps in Georgien


Was ist neu?
Eine andere Sprache spricht man hier. Der Grenzbeamte betonte dies, als ich ihn versehentlich höflich auf türkisch anzureden versuchte mit den Worten: "no turkish! its Georgia here, stop turkish!"
Ich frage mich, was er damit zu Ausdruck bringen wollte...
Doch darüber hinaus grenzt sich das Land mit einer besonderen, geschwungenen Schrift von allem mir bisher Bekannten ab.
Ansonsten haben wir die Berge nicht mehr neben uns, sondern wirklich hinter uns gelassen. Seit Samsun bis kurz vor Batumi waren an unserer rechten Seite stets hohe bis sehr hohe Berge. Zuletzt sogar so hoch, dass Schnee auf den Gipfeln lag! Die Strecke blieb aber flach, sodass wir gut voran kamen.
Die eine Nacht zwischen den Herbergen im Trabzon und jetzt in Batumi schliefen wir im Zelt an einem Steinstrand. Heringe wurden mit Steinen beschwert, das Meer brandete nicht mal 3m vor unserem Zelt und die LKWs immerhin 20m hinter den Büschen. Doch wenn wir schlafen, dann stört uns auch kein LKW mehr. Das tollste aber war der beste Sonnenuntergang bis hier her.
Es ist hier eine sehr regenreiche Region, Rize ist die regenreichste Stadt der Türkei, Batumi liegt 100km davon entfernt und ist auch sehr humid, wobei wir laut Wiki mit Mai den regenärmsten Monat erwischt haben, mit nur 12 Regentagen (!!!) - toll also nur jeden dritten Tag Regen. Doch dafür haben wir es von Samsun über Trabzon bis hierher eigentlich recht gut erwischt. Zwar hatten wir mehr Regen als die gesamte Fahrt zuvor, doch sind wir entweder kaum selbst getroffen worden oder hatten anschließend die Möglichkeit uns im warmem zu trocknen. So war die Ankunft in Batumi von einem spektakulären Unwetter um uns herum geprägt. Erst 2-3km vor dem Stadtzentrum wurden auch wir erwischt. Doch 5min untergestellt und alles war vorbei.
Batumi ist recht klein und unspektakulär. Sehenswürdigkeiten sind der Boulevard (check), eine Festung am Eingang der Stadt (sind wir vorbei gefahren, check), die Aussichtsplattform zu erreichen über die Seilbahn (check)...
Jetzt warten wir nur noch auf sie Fähre. Leider haben sämtliche Offices geschlossen, da nicht nur Sonntag ist, sondern auch Ferien. Bisher konnten wir keinerlei Informationen bzgl Fähre erhalten oder nur sehr vage und meist für uns ungünstige (bspw. Abfahrt erst Mittwoch oder 150$), sodass wir überlegen doch über den Kaukasus zu fahren. Die ebene Strecke der letzten Tage war echt ode... und die vielen Städte in letzter Zeit lassen den Wunsch nach der Wildnis steigen. Sotschi kann man auch zu einem Formel1 Rennwochenende sehen oder 2018 zu WM!







Freitag, 9. Mai 2014

Mein erster Sturz

9.5.14 Trabzon
Aufgestanden! Heute öfter als sonst!
Zunächst gemütlich um 8, wir hatten ja Zeit, da wir zusammen mit dem Letten erst um 12 losfahren wollten. Auf dem Weg zum Treffpunkt aber durfte ich das nächste mal Aufstehen.
Regen, na klar. Im Tunnel, es ging steil bergab, wir fuhren bestimmt mit 90km/h da waren dann dutzende Schlaglöcher, mehrere LKW's waren gerade am überholen...  nein!!! Das war genug Schock für meine Eltern. Eigentlich ganz unspektakulär und doch mehr Sturz als die beiden von Mo (1x Wasser, 1x Sanddüne).
Die Straße war tatsächlich etwas nass, es gab eine leichte Rechtskurve die gleichzeitig abschüssig war. Wir fuhren langsam rein und mit vielleicht 10km/h merkte ich wie mich das Gesamte Gewicht über mein Vorderrad schob. Selbstverständlich versuchte ich weiter zu bremsen, fataler Weise mit der linken Hand die die Vorderradbremse betätigt. Ich legte mich so zärtlich auf meine rechte Seite, dass ich am Handballen und an der rechten Schulter leichte Schürfungen und Prellungen mir zuzog sowie das rechte Knie leicht blutig aufschlug. Schmerzen waren tagsüber sehr gering und abends so gut wie weg. Das eigentlichen wirklich ärgerliche ist, dass meine rechte hintere Tasche leicht beschädigt wurde, aber nicht so, dass es nicht mit SeamGrip zu flicken wäre.
Till und ein anderer Typ halfen mir sofort auf, während Mo am Rand stand mit dem Finger auf mich zeigte und laut lachte (schlimm daran ist eigentlich nur, dass diejenigen die ihn kennen das glauben ;)) Nein, auch er kam, da er sein Fahrrad aufgrund seines kaputten Ständers nicht so schnell abstellen kann, auch zu mir und half mir das Fahrrad von der Straße zu schieben.
Jetzt sind wir schon in Batumi. Bald mehr...

Von Komfort zu komfort

So, heute verlassen wir das Wohnheim Biltepe um vermutlich eine Nacht im Zelt zu verbringen, ehe wir in Batumi wieder im Hostel unterkommen werden. Es sind 200km bis dahin und wir planen 2 Tage zu fahren, kommen aber erst gegen 12 Uhr los, da wir zusammen mit einem Letten fahren wollen, der erst dann los kommt, da er noch einen Vortag in der Uni hier hält (http://lauzis-ontheroad.tumblr.com/). Wir lernten ihn gestern kennen, als er im Stadtzentrum mit seiner Trommel saß (und darauf trommelte) und sich so etwas Geld verdiente - vielleicht ist das auch ein Konzept für uns...
Wie freuen uns ihn nun etwas besser kennen zu lernen, leider lassen wir Olcay und Till zurück. Till sehen wir wohl erst irgendwann in Deutschland wieder. Er hat gestern innerhalb von 5h sein Iran Visum beantragt und erhalten. Olcay treffen wir evtl. in Sotchi wieder. Er setzt sobald er sein Fahrrad hat von Trabzon dahin über.

Donnerstag, 8. Mai 2014

The good live with the Visa


So ,where to start... first things first ,we have our russian and the kasachian visa. They arrived in Samsun after 5 long days of waiting and we were free to continue our trip with our new travel companions Till and Olcay. The first day after Samsun we camped right at the beach of the black sea which turned out to be a meeting place for the local people for drinking ,music and dancing. We were already preparing for a long night full of turkish music and Efes beer, but they left early and we were alone again.
The next day ,we continued on the d10 along the coast and made good progress towards Trabzon, since it was mostly flat. That night we found a beautiful camping spot right by the sea in a garden of a summer home. the only problem was that Olcay broke his trailer, going through the ditch to cross the road. The people there were Very nice there and even fixed the trailer. The next morning after 200 m of riding Olcays gears broke. We tried to fix it but after I hab my turn ot was completely borken and we had to leave him behind. With a bad concience we rode on to meet an english teacher, Till contaced via couchsurfing ,she organised a sleeping place for us in a garden pavillion of a restaurant so we didnt have to set up our tents. In the evening we met Samy. He is a real funny guy, 23 years in germany now back in turkey he was happy to talk german and we shared some Raki at the beach by a fire fueled by plastic boxes ans some wood. It doesnt even smell that bad and they burn extremely well, just as a little tip to all the outdoor enthusiasts!
The next morning we had an amazing turkish breakfast with the family of a friend of Aische ,the english teacher.
In pouring rain we continued our joirney to Trabzon and arrived there to meet our contact who would later organize a sleeping place for us withe help of half of the Trabzon University students. Its amazing how uncomplicated and hospitable the people here are.
The next day we met Olcay to our surprise. He had the bike fixed and must have sprinted all the way to catch up with us. He also organized a sleeping place in a dormatory (which has a climbing wall!!!) for us where we met a lot of good people and experienced firsthand that there is not a big difference between the german: "tonight we are gonna dring a few beers" and the turkieh equivalent. Somehow we have a headache today ,it must be the air here in Trabzon.
tomorrow we will continue our trip with a Lithuan biker we met in the Trabzon city park ,playing on a drum.
As you might have noticed, this is our first blog post in english. Since we met a lot of people on the road so far and most of them were not fluent in german ,we decided that we write in english aswell as in german. The posts will not be the same ,Cedric will continue to write in german.

Auf dem Weg nach Trabzon oder wie ein Türke sächselt

So lieb, wie uns Samsun hatte, wollte es uns nicht gehen lassen und das obwohl die Visa früher (10.30 Uhr) als angekündigt (13 Uhr) da waren.
Zunächst kam der FedEx-Bote mit einem Päckchen für uns, doch nicht mit den Visa! Während wir versuchten eine Telefonnummer von FedEx bzw. dem dort zuständigen Partnerunternehmen herauszufinden um zu erfahren, wo denn der Brief mit den Visa sein könnte, kam der Hotelbesitzer, welcher sein fehlendes Englisch mit aggressiver Hilfsbereitschaft kompensierte, mit der Information, dass ein Brief an der Rezeption gegen eine Unterschrift auf uns wartete. Es waren die Visa, sogar für die richtigen Länder.
Wir konnten also endlich los!!!
Till und Olcay wurden schnell benachrichtigt und ab ging die Post (12.30)! Für 2km...
Dann hielten wir beim Vorsitzenden des Radclub Samsun, welcher Geburtstag hatte und vor vier Tagen seinen eigenen Rennradladen eröffnet hatte. Doch diese kurz für 1 Stunde eingelegte Pause sollte unsere gute Stimmung nicht Einhalt gebieten können.
Es konnte ja endlich weiter gehen!!!
Als wir weiter wollten fiel uns auf, dass wir den Ersatzmantel im Hotel liegen gelassen hatten. Während Till und Olcay, mit seinem Klapprad samt Anhänger yavas weiter fuhren, kehrten wir um. Stets gut gelaunt, denn es ging ja weiter, wenn auch kurz zurück.
Wir holten Till und Olcay ein, denn die Küstenstraße waren weiterhin so wie sie zu sein hat: düz. So kamen wir schnell voran und egalisierten den späten Aufbruch. Wir campierten dann direkt am Strand. Am frühen Abend umgeben von einigen Autos, welche wiederum je umgeben waren von drei bis vier Türken, die zu lauter Musik tanzten und tranken, doch zum Glück gegen 20uhr den Ort uns alleine überließen.
Am zweiten Tag ging es weiter schnell voran. Der doppelte Windschatten ist sehr gut zu spüren. Olcay fuhr stets an vierter Stelle, da niemand hinter seinem Anhänger vergeblich auf Windschatten warten wollte. Knapp 100 km konnten wir hinter uns bringen. Kurz hinter Ordu suchten wir ein Plätzchen zum campieren. Um etwas am Meer zu finden, mussten wir die Straßenseite wechseln und den die Fahrbahnen trennenden "Graben" durchqueren. Für normale Fahrräder kein Problem - Olcay hat es die Aufhängung seines Anhängers gekostet. Mehr Informationen erhaltet ihr auf seinem Blog (auf türkisch) http://seyrupedal.com/
Oder bei facebook.
Provisorisch konnten wir die Bruchstelle flicken. Die Wochenendbewohner des Gartens in dem wir netter Weise unser Zelt aufschlagen durften stellten uns Draht um die Aufhängung etwas besser zu fixieren.
Doch ein Unglück, welches sich noch als schicksalhafte Glück entpuppen sollte, kommt selten allein. Am nächsten Morgen, mit den zwei Zielen
1) Ototamir zum Schweißen der Bruchstelle aufzusuchen und
2) Bisekdüzü zu erreichen, wo wir auf eine türkische Englischlehrerin treffen wollten.
wurden wir nach 200m jäh gestoppt. Die Kettenschaltung von Olcay hatte sich wohl bei den Reparaturarbeiten leicht verbogen und ist dadurch in die Speichen gekommen. Das Ergebnis davon war die Steigerung von leicht verbogen zu stark gebogen. Es war vor Ort nicht zu reparieren. Zunächst wussten wir auch nicht genau, wo das Problem lag, aber die Überlegungen wurden dadurch erleichtert, dass Mo das verbogene Metallstück beim gerade biegen letzten Endes in der Hand hielt.
Schlechten Gewissens mussten wir Olcay zurücklassen. Er wollte zurück und in Ordu sein Rad reparieren lassen. Das angekündigte Glück war nicht, dass er nicht mehr mit uns mitreisen musste - Geduld ich sag es gleich!
In Bisekdüzü trafen wir auf zwei herzliche Türken, u.a. der Lehrerin, mit denen wir viel reden und lachen konnten. Gerade als wir uns verabschieden wollten und die Uhrzeit für das gemeinsame Frühstück klärten (ganz auf Englisch und ohne Missverständnisse), trafen wir auf drei weitere Türken, von denen einer in Hamburg aufgewachsen ist. Die anderen beiden kannten Ausländer wohl nur aus dem Fernsehen und luden uns zu einer kleinen Flasche Raki am Strand ein - und wir willigten ein: Wir wollten ja nicht unhöflich sein!
Also schnell zwei Plastikkisten und drei Holzkisten geschnappt, nicht zum Sitzen, sondern um ein kleines Feuer zu machen! Plastik brennt überraschend gut! Man sollte mal darüber nachdenken, von Kohlekraftwerken auf Plastikkraftwerke umzusteigen. Das entsprechende Material findet man zu genüge auf sen Straßen.
... und dann fing Sammi, der Deutsch-Türke, an zu reden. Nicht nur das Redetempo und die Geschichten waren sehr unterhaltsam, sondern auch der schnelle Wechsel zwischen den verschiedensten Dialekten: Bayrisch, schwäbisch, sächsisch und platt hätten Eingeborene nicht besser sprechen können. Insofern sehr erstaunlich, weil wir bereits auf viele Türken getroffen sind, die lange Zeit in Deutschland gelebt haben und schlechter deutsch sprechen, als wir türkisch - und das wo unser Vokabular sich auf unter 40 Wörter beläuft (+die Zahlen bis 39 sowie 50-59, 100 und 1000)
Ob Sammi tatsächlich einfach glücklich war seine Jugendsprache wieder gehört zu haben oder vielleicht dass das eine oder andere Bier, welches er vor unserem Kennenlernen getrunken hatte, ihn emotional werden ließ, es gab in jedem Fall eine sehr herzliche Verabschiedung.
Der nächste Morgen hielt ein köstliches türkisches Frühstück mit Meneme und Brennnesselpüree für uns bereit. Die Unterhaltung mit der türkischen Englischlehrerin ließen unsere Neugierde für den Englischunterricht steigen. So beschlossen wir die Abfahrt nach Trabzon auf den Nachmittag zu verschieben, wenn es richtig regnen sollte, und dem Englischunterricht beizuwohnen.
Es war erschreckend! Die 11. Klasse in einer Art Leistungskurs mit 10 Stunden pro Woche seit der 5. Klasse konnte sehr schlecht englisch sprechen. Die Grundkursschüler mit 4 Stunden im Prinzip gar nicht. Aber es war interessant eine türkische Schule mal von Innen zu sehen.
Als der Regen am späten Nachmittag dann seinen Höhepunkt erreichte sind wir flink und klitschnass dir restlichen 50km bis Trabzon gefahren. Dort wurde es uns mit großem Organisationsaufwand und der viel Hilfsbereitschaft sämtlicher türkischer Studenten in Trabzon ermöglicht in einer siebener WG unterzukommen. Es ist sehr beeindruckend wie unproblematisch jemand sein Zimmer drei fremden Deutschen überlässt, nur weil eine Freundin die diese drei Deutschen ebenfalls nicht kennt ihn darin bittet.
Wir durften im gleichen Zuge erfahren, dass Olcay die 150km von Ordu nach Trabzon ebenfalls mit repariertem Rad zurückgelegt hatte und in Trabzon angekommen ist. Als wir ihn am nächsten Morgen zum Frühstück trafen, erzählte er von seinem Glück: die Reparatur nahm nicht viel Zeit in Anspruch und durch mehrere Telefonate (er ist ausgesprochen gut vernetzt) fand er einen Freund, der ihm ein neues Fahrrad sponsert. Dies erwartet er nun in Trabzon.
Nach dem Frühstück entschieden wir uns doch den Tag in Trabzon zu bleiben. Abends ging es dann in unsere neue Herberge. Sehr weit hoch den Berg hinauf in ein Studentenwohnheim, wo freie Zimmer fürs Couchsurfing zur Verfügung gestellt werden. Gleichzeitig ist der Besitzer dieser riesen Anlage der Sponsor von Olcay. Er ist bereits mit dem Motorrad durch die Mongolei und konnte uns einige Geschichten erzählen. Spät abends wurden die Konversationen in sein privates Haus verlagert und bei viel Raki und Bier intensiviert.
Jetzt haben wir uns entschieden die kostenlose Unterkunft einen weiteren Tag in Anspruch zu nehmen. In der Vorhalle sind Billardtische und eine Kletterwand. Außerdem hat uns eine unerklärliche Migräne befallen. Es ist nicht gesichert, wieso wir beide gleichzeitig betroffen sind, aber wahrscheinlich ist es die Höhenluft. Den weiteren Tag Pause können wir uns unter anderem daher leisten, da die Strecke bis Batumi von Fahrrad fahrenden Augenzeugen als flach bezeichnet wurden und kurzer ist, als wir es gedacht haben. 200 km in den nächsten zwei Tagen.







Samstag, 3. Mai 2014

Samsun adé

Wir haben die Visa!!!

Jetzt geht es auf nach Batumi!
Aller Voraussicht nach werden wir das in 10-14 Tagen erreichen. So genau haben wir uns die Strecke nicht angeschaut, hatten hier vor lauter Pausen und Langeweile kaum Zeit, aber ist ja eigentlich immer nur geradeaus am Meer entlang.

Doch kaum ist die eine Sache geklärt, erscheint schon das nächste Problem! Seit kurzem ist der von uns anvisierte Grenzübergang von Georgien nach Russland, bei Adler kurz vor Sotschi gesperrt und vor Reisen in dieses Gebiet wird auf der Seite des auswärtigen Amtes gewarnt. Dafür ist ein ehemals geschlossener Grenzübergang im Kaukasusgebirge geöffnet worden....
Wir fahren nun bis Batumi und entscheiden dann dort, ob wir mit der Fähre nach Sotschi über setzen um unseren Fahrplan einzuhalten und durch die Fähre auch die in Samsun verlorene Zeit einzuholen oder ob wir durch das bis zu 4000m hohe Gebirge "abkürzen"...

Wir lassen uns und euch überraschen - in Batumi! Bis dahin.

In the meantime

Während wir hier die letzten Tage ungeduldig gewartet haben und wider erwarten das Visum heute noch immer nicht gekommen ist, setzen wir unsere ganze Hoffnung auf morgen, Samstag, da wir ansonsten nicht vor Montag hier weg kämen. Doch wir haben uns die Zeit etwas versüßt und haben viele nette Menschen getroffen.

Am ersten Mai haben wir spontan an einer 1.Mai demo teilgenommen, weil wir mitten drin einige Radfahrer gesehen haben. Sie haben u.a. für mehr Radwege protestiert. Das durften wir natürlich nicht verpassen.
Abends drehten wir dann noch eine kleine Runde mit den Leuten vom Radteam Samsun und trafen auf einen weiteren deutschen, Till, der mit dem Fahrrad unterwegs ist: von der Südtürkei über Istanbul in den Iran.
Seine Abenteuer könnt ihr hier verfolgen:
http://tillontheroad.wordpress.com/

Heute haben wir mit Till viel Zeit verbracht und Know-How ausgetauscht. Als es endgültig feststand, dass die Visa nicht heute kommen, sind wir mir mit Nurcan, einer netten türkischen Opernsängerin, und Olcay, einem netten türkischen Radfahrer, der mit Klapprad und Anhänger auf dem Weg in die Mongolei ist, in eine A Cappella Vorstellung von Opernstudenten gegangen, die türkische Folklore gesungen haben! Wir waren begeistert: Çok güzel!!!

Jetzt hoffen wir, dass die Visa morgen hier ankommen, dann fahren wir wohl wie es aussieht zu dritt oder gar viert weiter in Richtung Trabzon.


Apropos... das zweite Bild ist entstand am Ende der Vorstellung. Während der Vorstellung war der Raum sehr voll. Interessant an diesem Bild ist nur, dass man rechts neben der Bühne eine in der Türkei allseits präsente Person zu sehen ist - wohl irgendein Dirigent!?...

Donnerstag, 1. Mai 2014

Warten oder 798672562094

798672562094. Wegen dieser Nummer sind seit 3 Tagen in Samsun und warten. 798672562094 das ist die Trackingnummer für unsere Reisepässe die seit gestern noch in Carles-de-Gaulle auf einen Flug in die Türkei warten. Ce sagt die franzosen sind nicht dran Schuld, ich bin mir da nicht so sicher. Laut 798672562094 sind die Pässe mit dem russischen und dem kasachischen Visum am Freitag bei uns im Hostel. Vielleicht ja auch früher.
Samsun ist zwar ganz nett man kann Go-Kart fahren ,wir haben einiges erledigen können, die Räder in Ruhe am Strand in Schuss bringen können aber so langsam wollen wir doch weiter. "Because bycicle riding is fun", um mal die beste Band mindestens Heidelbergs zu zitieren.
Am Tag unserer Ankunft haben wir ein paar Kilometer vor Samsun 3 andere Radler getroffen. Zwei deutsche die von Istanbul nach Georgien fahren und einen Spanier der von Spanien auch in die Mongolei fahren will, allerdings südlich über den Iran und das alleine. Aber er ist ja auch schon 8000 km durch Afrika geradelt ,also kein Problem. :-) War super mal ein paar andre ernsthafte Radler zu treffen und sich etwas auszutauschen. Falls ihr das lest: Gute fahrt euch!