Samstag, 8. März 2014

... bis Prag

Tage sind es, für manch einen sind es gefühlte Wochen, seit dem wir hier das letzte mal schrieben. Für die Ungeduldigen eine Zusammenfassung der Tage 5,6,7 und heute 8. Anschließend einige Anekdoten und Erlebnisse.
Tag 5 Dresden-Bad Schandau (nahe)
Tag 6 Bad Schandau- Usti an der Labe
Tag 7 Usti - Melnik
Tag 8 Melnik - Prag

Jetzt etwas mehr:
Tag 5 Dresden verlassen bis nahe an die tschechische Grenze gefahren. Im NSG gecampt, direkt an einer großen Pfütze und einem Wildpfad (oder dem Heimweg des Försters von der Kneipe) Zelt aufgebaut und nicht erwischt worden. Außer von einem schnaubenden etwas: Entweder ein Wildschwein/Hirsch sich darüber aufregend, dass sein Weg blockiert war (oder der betrunkene Förster, sich darüber aufregend, dass die große Pfütze zum Brand löschen blockiert war.) Unsere Meinung:


Der folgende Tag (6) beinhaltete den fast unbemerkten Grenzübertritt. Wenn das nur weiter so problemlos ginge... auch sonst benötigen wir keine großen Umstellungen. Zwar gibt es hier keinen Euro, aber unseren ersten tschechischen Einkauf erledigten wir bei penny. Alternativen wären Kaufland, Aldi, Netto... nur deutsch sprechen sie hier nicht, da sind die noch ganz schön hinterwäldlerisch, da muss sich noch einiges ändern. 

In Usti haben wir dann für Prag ein Hostel gebucht und uns anschließend auf Zeltplatzsuche gemacht. Wieder war das Problem, dass das Elbtal bzw. Labetal wenig Platz für diskretes Zelten ließ. So fuhren wir kurz hinter Usti eine Nebenstraße hoch (!) und fanden noch immer nichts - bis Mo auf einen ca. 150/200m hohen Hügel deutete und meinte, wie cool das wäre dort auf dem Gipfel zu campieren!? Es war eine Quälerei unser Hab und Gut nach oben zu tragen - in drei Fuhren, Fahrräder ließen wir angeschlossen, versteckt im Gebüsch! Aber das beste war: es hat sich nicht gelohnt!!! Aber die Aktion war gut :D

Ganz so ein Reinfall war es nicht. Abends, als wir alles nach 1h oben hatten war es zwar schon dunkel und am nächsten Morgen das ganze Tal bis hoch zu uns Nebelverhangen, aber so wie der Nebel sich lichtete war es ein schöner morgen. Toll war auch, dass wir für den Abstieg (Tag 7) den nicht ganz so steilen Weg fanden, auf dem wir die Räder hoch holen konnten,  bepacken und runter rollen konnten.
Dann ging es weiter auf dem Elberadweg. Leider war er nicht mehr ganz so gut ausgebaut, aber konsequent gut ausgeschildert! Er ist Teil einer europäischen Radroute vom Nordkap nach Malta. Meist als 2 oder flexibel auch als 7 gekennzeichnet. Der tschechische Teil ist allerdings noch stellenweise im Bau. Nicht Rennrad tauglich!!!
Stellenweise wird die Strecke auf eine Landstraße umgeleitet, was uns prompt zur nächsten Abkürzung führte: Wenn schon Landstraße, dann die kürzeste. Kürzer heißt bergiger... aber wir schafften es so weit zu kommen, dass wir heute, am 8. Tag unserer Reise nur noch 50km vor uns und von Prag entfernt hatten.
Zelten konnten wir auf einem schön ruhigen, durch vergangene Hochwasser geprägtes, sprich mit Müll geschmücktes Stück Land.








Die Strecke nach Prag war dann wieder (bis auf eine Ausnahme) sehr gut ausgebaut, direkt an dem Fluss Vltava. Es war heute schön sonnig (bisher sowieso nur manchmal bewölkt und kalt, aber kein Regentag). 









Die Einreise nach Prag war dann wundervoll. Es ist ein langes Tal, das man befahren muss, ehe sich die Konturen der Stadtsilhouette schärfen. Wir kamen am frühen Nachmittag an, checkten im Hostel ein und fanden eine exklusive Möglichkeit unsere Fahrräder ausnahmsweise im Keller unter zu stellen. Auch durften wir da unser Zelt aufbauen, sodass es über Nacht durchtrocknen kann. Der nächtliche Tau/Reif macht nicht nur uns zu schaffen. Außerdem nutzten wir die Kellersituation, um mit SeamGrip die ausgerissenen Innenzeltwanten wieder an das Außenzelt zu kleben.

Morgen gehts wieder zum Sightseeing. Erster Eindruck: schöne Stadt! Weniger hektisch und stinkig als St. Petersburg, aber genau so schöne Gebäude. Sprache ist in beiden Städten unverständlich!

Nach der ersten Woche aufm Rad kann man das erste Resumee ziehen. Die Sättel sind super. Sämtliche Bedenken, dass originale BrooksLederSättel 500km Schmerzen vor bequemen Fahren bringen würden, lösten sich in Luft auf. Wir fahren beide die besten Sättel, sie wir je hatten. Haben sie in Dresden einmal gefettet. Allmählich kriegen sie an den Stellen der Sitzknochen auch ihr eingesessenen Wölbungen.

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