Das erste was uns an Istanbul auffiel war, dass es verdammt groß ist. Von den Vororten bis ins Zentrum haben wir ca 3 Stunden gebraucht. Als wir dann in Istanbul angekommen sind war der Straßenverkehr erstmal ziemlich heftig, als wir uns dann drauf eingelassen hatten wars dann wie Achterbahnfahren. Hat richtig Spaß gemacht.
Als wir dann irgendwann auf dem Taksimplatz standen war es schon ein tolles Gefühl. Das Hostel zu finden war nicht so einfach, Straßennamen stimmen nicht immer mit den Karten zusammen und es gibt hier in der Gegeng mehr als ein "Chillout -Hostel".
Am nächsten Tag sind wir dann durch die Stadt gelaufen und haben bemerkt, dass es ziemlich bergig ist und nochmal, dass es groß ist.
Die Stadt ist sehr lebendig, überall wird etwas gebaut, rum transportiert oder verkauft. Leider ist es auch sehr touristisch. Nicht ohne Grund, die Stadt ist beeindruckend mit den vielen Moscheen, Basaren und Starbucks, netten kleinen Cafés und McDonalds.
Heute waren wir im Stadion ,Kasimpasa gegen Bursaspor um mal die berühmte Atmosphäre in einem Istanbuler Fußballstadion mitzuerleben. Es war ein bisschen wie bei einem 1.Fc Sandhausen Spiel. Die Auswärtsfans waren für die Stimmung zuständig. Die Heimfans waren immerhin teilweise da. War trotzdem ganz gut.
Wir haben den Aufenthalt um einen Tag verlängert, es gibt genug zu sehen und meinen Knien tut die Pause gut.
Fotos folgen.
Vier Laufräder, zwei Mann, eine Idee: Radtour in die Mongolei... "und wenn wir schon mal da sind, dann fahren wir doch gleich nach Peking" (Moritz)
Samstag, 12. April 2014
Istanbul
Donnerstag, 10. April 2014
Momchilgrad - Istanbul
Es waren relativ entspannte fünf Tage nach Istanbul mit einem krönenden Abschluss.
Wir verließen mit einem weinenden Auge Momchilgrad, wo wir herzlich aufgenommen wurden. Es ging wie prognostiziert sehr bergig weiter. Aber wenn die überwundenen 900 Höhenmeter als dreifaches in der Mongolei auf uns wartet, dann sollte das machbar sein. Klar es war anstrengend und meine Oberschenkel schmerzten zum Teil so doll, dass ich mich glücklich schätzen musste noch Mos dicken Hintern zu sehen (damit sind seine Gepäcktaschen gemeint), aber es war alles im machbaren Bereich. Doch noch sind wir nicht so weit, dass man sich Gedanken über das Altaigebirge machen bräuchte.
Am ersten Abend nach unserer Abfahrt fanden wir nicht nur einer unser besten Zeltplätze (Fotos unten), direkt an einem Krater mit herrlichem Ausblick über die bulgarischen Berge, sondern durfte ich das erste Mal in meinem Leben Friseur spielen - genau in diesem Krater habe ich Mos Haare geschnitten. 2010 rasierte er mir das erste Mal meine jetzige Frisur ähnlich (Bruce Willis Style; er hatte es also deutlich einfacher) und nun revanchierte ich mich. Mit Nagelschere gewappnet und zur Korrektur noch mit meinem Langhaarrasierer (dessen Akku irgendwann leer war) wurde alles (und manchmal etwas mehr) entfernt, was nach zuviel aussah! Das Ergebnis war... ich möchte es mal so formulieren: es war die beste Frisur die ich je tätigte...
Entgegen des ursprünglichen Plans direkt in die Türkei einzureisen fuhren wir den kürzeren Weg über Griechenland. Der Grenzübergang war zwar schön gelegen, doch ihn zu fotografieren verboten. Ein unhöflicher griechischer Grenzbeamter hatte unser traditionelles Grenzfoto verboten und unseren Versuch mit übertrieben penibler Passkontrolle-Schikane bestraft. Am Ende durften wir dennoch in das Euro-Paradies einreisen. Der Griechenlandaufenthalt dauerte auch nur 40km und war uns keine Übernachtung wert. Stattdessen campierten in der Nähe von Edirne. Die Einreise in die Türkei verlief problemlos und alle waren freundlich. Die Abfahrt am darauf folgenden Morgen vom Platz bei Edirne wurde von einem türkischen Angler verzögert, der uns in Zeichensprache und gebrochenen Türkisch (oder das was wir davon verstanden, vielleicht sprach er ganz gut türkisch und wir verstehen nur gebrochenes Türkisch), dass er ein super Elektroniker sei und wir Angela Merkel um eine Arbeitserlaubnis für ihn bitten sollten. Er hätte eine "süper" Idee und würde große deutsche Firmen weiter voran bringen. Nachdem der Versuch ihn davon zu überzeugen, dass sic unsere Kontakte zu Merkel noch im Aufbaustadium befinden scheiterte, haben wir ihn auf ikim (Oktober) vertröstet. Das war für ihn okay. Wir haben nun seine Adresse und Telefonnummer und sollen uns nach unserer Ankunft in Deutschland bei ihm melden... es tut mir jetzt schon weh ihn enttäuschen zu müssen.
Die Türkei in Richtung Istanbul ist sehr sonnig und hügelig. Diese besch * * * * Hügel sind fast so anstrengend wie die Berge in Bulgarien, nur weniger schön was die Aussicht betrifft. Sie gehen bei weitem nicht so lange bergauf, aber dieser ewige Wechsel zwischen Abfahrt und Anstieg demoralisiert einen dermaßen, dass man Mos Hintern beinah wieder aus den Augen verlieren könnte. Aber er war so lieb immer wieder zu pausieren. Wir hatten es ja wirklich nicht eilig. 5x70km und die Sache wäre geritzt.
Wir verbrachten also die letzten drei Tage auf der D100. Stets Berg auf und ab fahrend trafen wir gestern auf einen Türken, der uns riet vor Istanbul auf die D100 zu verzichten und Seitenstraßen zu nutzen. Wir sollten seinen Rat (er war ja ein Ratfahrer (hohoho)) befolgen, denn der Verkehr wurde dichter und dichter sowie schneller und schneller als auch lauter und lauter je näher wir Istanbul kamen.
Die Nacht vor Istanbul verbrachten wir auf einem Plateau, direkt an einem Kliff über dem Mittelmeer mit herrlichem Ausblick. Dieser Platz wurde uns von jugendlichen Malern empfohlen, die eines der noch leerstehenden Ferienvillen renovierten. So wir die Maler trafen wir viele freudige, meist hilfsbereite Personen. Die Scheu vor der Kontaktaufnahme ist genau das Gegenteil dessen, was man den Norddeutschen nachsagt.
Wir campierten also zwischen den Villen auf einem kleinen Stück Grünfläche, sozusagen im Vorgarten von igendwelchen reichen istanbuler Schnöseln, die nur im Sommer sich in die Vorort von Istanbul begeben. Es war herrlich.
Der heutige Tag war dann deutlich länger als erwartet (9.30-18.00, inkl 90km in 6h), aber gemütlich und hektisch zugleich.
Gemütlich war er daher, weil wir alle 20km meinten eine Pause machen zu können und Eis, Bagel oder Eis und Bagel essen zu müssen.
Hektisch wurde er, weil wir es am Ende satt hatten das Leben der Nebenstraßen zu genießen. Es ist zwar wirklich spannend, aber man kommt doch sehr langsam voran! So stürzten wir uns mit unseren Fahrrädern in die rush hour und blockierten nebeneinander fahrrend eine Spur um besser gesehen zu werden. Energisches Hupen wurde mit provokantem Klingeln beantwortet. Für unseren Mut belohnt, ließ man und am leben. Nach einigem Suchen und Fragen haben wir dann auch unser Hostel gefunden.
Istanbul ist extrem groß. Wir benötigten etwa 3-4 Stunden um vom Stadtrand zum Taksimplatz zu kommen.
Dienstag, 8. April 2014
Momchilgrad - Istanbul
Gestern haben wir hier übernachtet:
Samstag, 5. April 2014
Momchilgrad- oder die Stadt wo Milch und Honig fließt
So, seit vorgestern sind wir in Momchilgrad. Der weg hierhin war recht bergig aber man hat davon nicht viel gesehen, weil es so neblig war. Teilweise konnten wir nicht weiter als 50 meter sehen was wegen der Autos kein großes Problem war sondern eher wegen der Kühe die plötzlich aus dem Nebel mitten auf der Straße auftauchten.
Als der Nebel sich dann gelichtet hatte, konnten wir auch etwas von der Landschaft sehen, die wirklich schön ist.
In Momchilgrad angekommen, wurden wir dann bei den Großeltern von Elis, einer Freundin Cedrics aus Jena, einquartiert. Das Essen ist hier der Hammer und das schönste daran ist ,dass es immer eine Kleinigkeit gibt. Selber etwas zu helfen ,sei es den Tisch abzuräumen oder die eigene Wäsche aufzuhängen ist verboten. Meine Gitarre hab ich hier auch endlich repariert gekriegt, unter Tatkräftiger mithilfe des Großvaters. Erst hat er von einem Nachbarn die Bohrmaschine geholt ,ich habe das Loch in den Gitarren Hals schön langsam gebohrt, das ging ihm zu langsam also wurde die Schleifmaschine geholt um den Bohrkopf zu schärfen. Leider hatte der Stecker einen Wackelkontakt ,der musste behoben werden. Für den Gast kein Aufwand zu groß. Am Schluss hat von Schleifmaschine bis Gitarre alles wieder perfekt funktioniert. dann hat uns der Vater in seiner Mittagspause zu einer historischen Schlossruine gefahren von der man einen genialen Blick auf die Umgebung hat. Danach gab es richtig gutes Essen.
Die Fahrräder haben wir auch wieder auf Vordermann gebracht und die Beine gut ausgeruht. Obwohl es hier dank der genialen Gastfreundschaft der ganzen Familie, von Schwester bis Oma sind alle im Dauereinsatz, freuen wir uns, dass es morgen weitergeht. Auf die Spaghetti mit Soße freue ich mich nicht.
Donnerstag, 3. April 2014
bis zur ersten nicht-Hauptstadt
Wir haben wieder zwei besondere Schlafplätze gefunden. Einmal zwischen den Ruinen einer alten Wassermühle, wie wir vermuten, direkt an einem kleinen Gebirgsbach. Der Platz war nur eng bemessen zwischen den Dornenbüschen für unser luxuriöses, fast wasserdichtes Zelt. Der Nachteil an diesem Platz waren tatsächlich nur die Dornen, denn am nächsten Morgen wurde unsere Abfahrt vom zweiten Platten auf dieser Reise verzögert. Wieder mein Hinterreifen!!! "Wieso immer ich?" Könnte ich fragen. Nicht das ich Moritz mal einen Platten wünschen würde, aber es wäre mir doch deutlich lieber, als wenn ich flicken muss.
Bei der Anfahrt/Platzsuche passierten wir ein großes Schild mit roten, kyrillischen Buchstaben. In unserer freien Übersetzung meinten wir "Wildcamper willkommen" gelesen zu haben. Wenn dem so wäre, waren die über Nacht angestellten Scheinwerfer mit zusätzlichen Kameras an der Kante zum Ufer wohl reine Schutzmaßnahmen und der uns böse anschauende Bauer am nächsten Morgen wohl die freudige, bulgarische Begrüßung.
Da wir mittlerweile andere, dem westlichen Kulturkreis entsprechende freudige, bulgarische Begrüßung erlebt haben, sind wir uns unserer Sprachkenntnisse nicht mehr ganz so sicher. Doch kamen wir gesund in Momchilgrad an. Die Bergetappen taten meinen Oberschenkeln nicht besonders gut, doch habe ich Voltaren für mich entdeckt und damit wurden die Schmerzen allmählich geringer und erträglich bis sie ganz verschwanden. Und die kommenden Ruhetage werden bestimmt gut tun. Die Gastfreundschaft die uns entgegengebracht wird kommt nicht nur in der Menge und hochwertigen Qualität des Essens zum Ausdruck, sondern in der allgemeinen warmherzigen Einstellung uns gegenüber. Es ist auch einfach mal schön nicht in dem Tumult der Großstädte zu sein, die touristisch heraus geputzt sind, sondern das fast dörfliche Original zu erleben.
In der Familie bei der wir empfangen wurden spricht man bulgarisch und türkisch. Wie bereits angedeutet ist unser bulgarisch nur rudimentär vorhanden, sodass wir uns hauptsächlich auf türkisch verständigen - oder die Freundin aus Jena übersetzen lassen. Die Sprachbarrieren zu senken und in Vorbereitung auf die Türkei sind wir fleißig am türkisch lernen.
Montag, 31. März 2014
Belgrad nach Sofia
Aber dann vergnügten wir uns wieder mit kohlenhydratreichem Essen und fuhren routiniert unsere Strecken. Es ist schon erstaunlich, dass zu Beginn der Reise 50-60km für uns als lange Strecken galten und wie schnell sich der Körper darauf einstellt, dass jetzt für ihn bei diesem Km-Stand erst die zweite Mittagspause ist.
Hinter Belgrad ging es erst einmal steil bergauf - nicht so für uns. Da ich am Abend vor der Abfahrt, angesichts meiner Erkältung und Oberschenkelbeschwerden, noch die Verlängerung unseren Stadtaufenthalts vorgeschlagen hatte, ließen wir es entspannt angehen. Maximalkraft konnte ich eh nicht bringen. Gemütlich fuhren wir also die Berge mit gnadenlosen 5-9km/h hoch und drängten dabei Autos an die Seite - oder die uns (das ist bei den Geschwindigkeiten nicht ganz auszumachen). Am Ende des Tages (da wir recht spät los sind wollten wir auch früher einen Zeltplatz suchen), also um 15uhr hatten wir dann ausversehen trotzdem 60km geschafft. Der folgende Tag sah ähnlich aus. Da wir aber eher los gekommenen sind waren es 90km. Und am dritten Tag sind wir bis hinter Niš gefahren mit entspannten 110km. Dabei waren die Durchschnittsgeschwindigkeiten nicht besonders hoch (wir näherten uns den Bergen) aber unser Sitzfleisch, was mittlerweile die Härte unseres Ledersattels angenommen hat ermöglicht uns, dass wir weniger Atempausen und Ausreden auf die Karte gucken zu müssen benötigen und so mehrere Stunden durchfahren können.
Mittwoch, 26. März 2014
Belgrad Sofia
Jetzt gehts nach Sofia! 400km! Aber wir gehen es ''gemuetlicher'' an: 5 Tage sind geplant, aber es warten mehrere Bergketten auf uns, daher warten wir mal ab, wie gemuetlich es tatsaechlich sein wird!
Gesundheitlich sind wir sogar fast wieder auf der Hoehe.
Bis bald aus Sofia
(endlich mal wieder eine Stadt ohne B, nach Berlin, Bresden, Brag, Bratislava, Budapest...)