Donnerstag, 3. April 2014

bis zur ersten nicht-Hauptstadt




Wir haben überraschend den Zeitplan einhalten können. 3 Tage für 280km durch bergiges Land.
Wir haben wieder zwei besondere Schlafplätze gefunden. Einmal zwischen den Ruinen einer alten Wassermühle, wie wir vermuten, direkt an einem kleinen Gebirgsbach. Der Platz war nur eng bemessen zwischen den Dornenbüschen für unser luxuriöses, fast wasserdichtes Zelt. Der Nachteil an diesem Platz waren tatsächlich nur die Dornen, denn am nächsten Morgen wurde unsere Abfahrt vom zweiten Platten auf dieser Reise verzögert. Wieder mein Hinterreifen!!! "Wieso immer ich?" Könnte ich fragen. Nicht das ich Moritz mal einen Platten wünschen würde, aber es wäre mir doch deutlich lieber, als wenn ich flicken muss.
Der zweite Platz war auf einer Anhöhe direkt über einem Stausee. Und wir fühlten uns dort sehr sicher:
Bei der Anfahrt/Platzsuche passierten wir ein großes Schild mit roten, kyrillischen Buchstaben. In unserer freien Übersetzung meinten wir "Wildcamper willkommen" gelesen zu haben. Wenn dem so wäre, waren die über Nacht angestellten Scheinwerfer mit zusätzlichen Kameras an der Kante zum Ufer wohl reine Schutzmaßnahmen und der uns böse anschauende Bauer am nächsten Morgen wohl die freudige, bulgarische Begrüßung.

Da wir mittlerweile andere, dem westlichen Kulturkreis entsprechende freudige, bulgarische Begrüßung erlebt haben, sind wir uns unserer Sprachkenntnisse nicht mehr ganz so sicher. Doch kamen wir gesund in Momchilgrad an. Die Bergetappen taten meinen Oberschenkeln nicht besonders gut, doch habe ich Voltaren für mich entdeckt und damit wurden die Schmerzen allmählich geringer und erträglich bis sie ganz verschwanden. Und die kommenden Ruhetage werden bestimmt gut tun. Die Gastfreundschaft die uns entgegengebracht wird kommt nicht nur in der Menge und hochwertigen Qualität des Essens zum Ausdruck, sondern in der allgemeinen warmherzigen Einstellung uns gegenüber. Es ist auch einfach mal schön nicht in dem Tumult der Großstädte zu sein, die touristisch heraus geputzt sind, sondern das fast dörfliche Original zu erleben.

In der Familie bei der wir empfangen wurden spricht man bulgarisch und türkisch. Wie bereits angedeutet ist unser bulgarisch nur rudimentär vorhanden, sodass wir uns hauptsächlich auf türkisch verständigen - oder die Freundin aus Jena übersetzen lassen. Die Sprachbarrieren zu senken und in Vorbereitung auf die Türkei sind wir fleißig am türkisch lernen.

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